28.10.2020 13:00 |

„Krone“-Ombudsfrau

Salzburger Festspiele gehen gegen viagogo vor

Immer wieder beschäftigt der Online-Kartenvermittler viagogo die Ombudsfrau. Kürzlich, weil ein Wiener für „Jedermann“-Karten den fünffachen Preis zahlen musste. Die Salzburger Festspiele gehen nun rechtlich gegen die Ticketbörse vor. Diese betont stets, nur Vermittler zu sein - und weist Vorwürfe von sich.

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Die Geschichte ist rasch erzählt: Adalbert S. erwarb über den Online-Ticketvermittler viagogo Karten für den Salzburger „Jedermann“. 1200 Euro bezahlte der Wiener Arzt für zwei Tickets inklusive Gebühren, Steuer und Versand. Wie sich später herausstellte, hatten die Karten aber nur einen Wert von je 120 Euro - wir haben berichtet. Dazu teilte man uns mit, dass vor Abschluss des Kaufs stets der endgültige Kaufpreis, einschließlich Steuern und Gebühren, deutlich angegeben werde.

Nach unserem Bericht haben sich auch die Salzburger Festspiele gemeldet. Man rate dringend davon ab, Karten bei viagogo zu kaufen. „Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich um keinen von den Festspielen autorisierten Verkäufer handelt und die Karten daher ungültig sind“, erklärt Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Festspiele. Mittels Anwalt hat man gegen den Ticketvermittler eine einstweilige Verfügung erwirkt. Und kämpft nun für deren Weiterbestand, sodass künftig keine Festspielkarten mehr über die Plattform verkauft werden dürfen. Eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus.

Festspiel-Anwälte: „viagogo ist mehr als Vermittler“
„Unserer Meinung nach ist viagogo mehr als ein Vermittler. Durch Elemente auf der Webseite wie etwa Countdowns wird außerdem versucht, Druck auf Käufer auszuüben“, so die Festspiele-Anwälte Dieter Heine und Nina Sterzl. Weiterer Kritikpunkt: Obwohl offiziell verkaufte Karten auf den Käufer personalisiert werden, teile viagogo seinen Käufern per E-Mail mit, dass dies keinerlei Auswirkungen bei einem Veranstaltungsbesuch habe. Das Unternehmen sagt dazu, dass man daran arbeite, alle wiederverkauften Tickets zu personalisieren, wenn dies notwendig sei. Im Fall der Salzburger Festspiele habe es keine Einlassprobleme gegeben.

Das nicht. Wer als Vermittler Tickets um ein Vielfaches weiterverkauft, den darf Unmut nicht wundern!

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