Berg im Bild

„Unsere Fotos machen Bewegungen sichtbar!“

Kärnten
15.10.2020 15:02

Der Glockner trennt Heiligenblut und Kals, doch die Profi-Fotografen und Bergführer Martin Glantschnig und Christian Riepler hat der Berg vereint. Das Duo zählt zweifellos zu den Besten in Österreich, wenn es um atemberaubende und spektakuläre Zeitraffer-Aufnahmen geht.

Der Heiligenbluter Martin Glantschnig und der Kalser Christian Riepler haben einander auf dem Großglockner kennengelernt, wo sie als Bergführer arbeiten. „Dort oben haben wir festgestellt, dass wir die selbe Leidenschaft haben, die Fotografie“, sagt Martin. Gemeinsam gründeten sie „Berg im Bild“.

Das Duo kann inzwischen auf einige Produktionen zurückblicken. So filmte Martin etwa für Reinhold Messners Doku „Die große Zinne“ alle Aufnahmen in der Vertikalen. Während Osttirol die Bergsportmotive der beiden für die Bewerbung von „Dein BergTirol“ verwendet.

„Eine unserer Stärken ist die alpine Kameraführung“, so der 44-jährige Heiligenbluter: „Ist der Kameramann direkt neben dem Kletterer in der Felswand, kann man die Emotionen im Gesicht des Athleten einfach viel besser einfangen, als etwa mit einer Drohne. Und weil wir beide Bergführer sind, können wir uns selbst in den schwersten Routen sicher fortbewegen und die Produktionsfirmen sparen sich einen Bergführer, der den Kameramann sichern müsste.“

Die große Leidenschaft der Fotografen sind Zeitraffer-Aufnahmen: „Wir verbinden damit die Fotografie mit Bewegung“, erklärt Christian. Das Besondere an Timelaps ist, dass man Bewegungen sichtbar macht, die das menschliche Auge sonst nicht wahrnimmt. „Das Ziehen von Wolken oder die Milchstraße, die sich über den Nachthimmel bewegt“, so Martin. Dafür braucht es viele Einzelfotos.

Christian: „Wir produzieren unsere Zeitraffer mit ultrahoher 8K-Auflösung. Der Vorteil gegenüber einer Filmaufnahme ist, dass wir jede Aufnahme einzeln bearbeiten können“. Doch der Aufwand ist groß. Nicht nur, dass die beiden bis zu 20 Kilogramm Ausrüstung tragen müssen, sind die besten, hochalpinen Plätze für die spektakulärsten Aufnahmen oft nur schwer erreichbar. „Es ist ein ständiger Kampf gegen Fehlerquellen, so vertragen Akkus Kälte nicht gut. Aber es gibt auch andere Faktoren wie Wetter, Tiere oder Menschen, die man nicht beeinflussen kann. Deshalb ist unter 20 Zeitraffern oft nur einer mit Wow-Effekt dabei“, so Christian, der für eine Aufnahme des schmelzenden Pasterzengletschers Fotos aus sechs Jahren verarbeitete. 

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