Der europäische Computer Führerschein ECDL, der hierzulande von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) verliehen wird, zertifiziert IT-Kenntnisse für den Lebenslauf und wird in zahlreichen heimischen Schulen und Bildungseinrichtungen angeboten. Die Schüler eines Gymnasiums in Wien haben im letzten Jahr besonders engagiert ECDL-Prüfungen abgelegt und wurden dafür nun von den Initiatoren des Computerführerscheins und der Wiener Bildungsdirektion ausgezeichnet.
Das Gymnasium Pichelmayergasse im 10. Wiener Gemeindebezirk liegt bei der Zahl der erfolgreich abgelegten ECDL-Prüfungen im Jahr 2019 mit Respektabstand vor allen anderen Wiener Schulen und holt sich den Landessieg. Sage und schreibe 513 Modulprüfungen in Bereichen wie Datenbank-Anwendungen, Tabellenkalkulation, IT-Security oder Bildbearbeitung haben die Schüler des Gymnasiums im vergangenen Jahr abgelegt - und sich damit bestens für die Pandemie gerüstet, die sie im ersten Halbjahr 2020 in den Teleunterricht zwang.
Viel Mundpropaganda zum Computerführerschein
Dass die Schule so viele Computerführerschein-Inhaber hervorbringt, verdanke man Mundpropaganda, berichtet Direktor Roland Schwimmer. An seiner Schule gibt es seit 2012 ECDL-Prüfungsangebote. Schwimmer: „Die Nachfrage hat sich durch die Mundpropaganda von Schülerinnen und Schülern, die den ECDL absolviert haben, sowie von Geschwistern, Freunden und zufriedenen Eltern über die Jahre weiter verstärkt.“
Wir haben leider nicht genügend EDV-Räumlichkeiten, um alle Kinder, die sich für diese freiwillige Übung anmelden, zu unterrichten.
Informatiklehrer des BRG Pichelmayergasse
Natürlich trägt auch ein engagiertes Team von Informatiklehrern - Johannes Peutl, der gemeinsam mit seinen Kollegen Rainer Amler und Michael Zottl die ECDL-Ausbildung organsiert - zum Erfolg bei. Sie berichten von einem riesigen Andrang, der mit den vorhandenen Mitteln kaum zu bewältigen sei. „Wir haben leider nicht genügend EDV-Räumlichkeiten, um alle Kinder, die sich für diese freiwillige Übung anmelden, zu unterrichten.“
ECDL-Schüler taten sich im Lockdown leichter
Der ECDL-Enthusiasmus der Schüler hat der Schule im Corona-Lockdown im ersten Halbjahr sehr geholfen. Schüler, die sich im Informatikunterricht und mit ECDL-Prüfungen mit Computern und ihren Möglichkeiten vertraut gemacht haben, hatten es beim Umstieg ins E-Learning bedeutend leichter als Schüler, in deren Ausbildung IT keine große Rolle spielt. Das weiß auch Bildungsdirektor Heinrich Himmer, der bei der Auszeichnung der Schule erklärte: „Es wäre schön für den Bildungsstandort Wien, wenn sich möglichst viele Schulen am Wettbewerb um den EDCL-Landessieg beteiligen.“
Man braucht gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen, die ihren Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, mit den wichtigsten digitalen Instrumenten im Home-Schooling arbeiten zu können. Nur so kommt man gut durch eine derartige Krise.
OCG-Präsident Wilfried Seyruck
Insgesamt haben bis heute rund 1000 Absolventen des Gymnasiums den Computerführerschein gemacht - und mit jedem Jahr werden es mehr. Das freut auch die Zertifizierungsstelle. OCG-Präsident Wilfried Seyruck: „So werden informatische Grundkenntnisse neben Lesen, Schreiben und Rechnen zu einer ganz natürlichen Kulturtechnik.“ Er lädt die Pädagogen ein, weiter mit so viel Elan am digitalen Unterricht zu arbeiten. „Man braucht gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen, die ihren Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, mit den wichtigsten digitalen Instrumenten im Home-Schooling arbeiten zu können. Nur so kommt man gut durch eine derartige Krise.“
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