Schwere Vorwürfe am Landesgericht Salzubrg: Zwei Frauen belasten den 24-jährigen Angeklagten, er sei gegen sie gewaltsam vorgegangen und habe die zwölfjährige Tochter einer der beiden Frauen sexuell missbraucht. Der Mann bestreitet die belastenden Aussagen der mutmaßlichen Opfer.
Gegen den Beschuldigten sind zwei Anklagen eingebracht worden. In einem Fall soll der 24-Jährige im August 2018 seine damalige Freundin aus Salzburg vergewaltigt, ihr die Freiheit entzogen, weiters gefährlich bedroht, genötigt und in ihrer sexuellen Selbstbestimmung verletzt haben.
Die zweite Anklage betrifft Vorfälle von November 2018 bis Herbst 2019 in Oberösterreich. Der Staatsanwalt lastete dem Mann fortgesetzte Gewaltausübung gegen eine Oberösterreicherin an, mit der er damals befreundet war. Er habe sie auch in ihrer autonomen Lebensführung erheblich eingeschränkt, in dem er ihr zum Beispiel den Blickkontakt mit anderen Männern verboten und sie zum Tragen eines Kopftuches und zum Konvertieren zum Islam gedrängt habe. Zudem soll er die unmündige Tochter der Frau in einem Auto sexuell schwer missbraucht haben.
Wegen eines Richterwechsels wurde der Prozess neu durchgeführt. Der Angeklagte blieb vorerst bei seinen bisherigen Angaben. Heute wurde das aussagepsychologische Gutachten über die Zeugenaussage des mutmaßlichen Opfers aus Salzburg erörtert. Die gerichtlich beeidete Sachverständigte attestierte der jungen Frau zwar eine emotional instabile Persönlichkeit, eine „Borderline“-Persönlichkeitsstörung, ihre Schilderdungen seien aber „erlebnisfundiert“, es gebe keinen Hinweis auf eine Falschaussage, erläuterte die Psychologin.
Der Angeklagte hatte der vorsitzenden Richterin des Schöffensenates heute erzählt, dass die Ex-Freundin ihm gegenüber von „Stimmen im Kopf“ und „von Geistern, die sie verfolgen“ gesprochen habe. Er habe ihre Aussagen auch auf seinem Mobiltelefon aufgenommen.
Ob noch heute ein Urteil gesprochen wird, stand vorerst nicht fest. Der ledige und kinderlose Beschuldigte befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Salzburg. Zuletzt lebte er von der Notstandshilfe.
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