Aber weniger Symptome

Corona-Infizierte haben vermehrt Frühgeburten

Wissenschaft
02.09.2020 19:56

Schwangere Frauen, die an Covid-19 erkrankt sind, haben eine größere Wahrscheinlichkeit eine Frühgeburt zu erleiden, wie neue Forschungsergebnisse zeigen. Im Vergleich zu Nicht-Schwangeren zeigen sie dafür seltener klassische Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen - im Fall einer Spitalsbehandlung müssen sie jedoch häufiger künstlich beatmet werden.

Gleich ein Viertel der Kinder von Corona-erkrankten Frauen wurden laut einer Studie des britischen Berufsverbands der Kinderärzte in einer Neugeborenenstation aufgenommen. Dennoch gab es durch die Infektionen weder mehr Totgeburten, noch eine erhöhte Neugeborenensterblichkeit, so die gute Nachricht der Forscher.

Im Gegensatz zu Österreich fallen Schwangere in Großbritannien in die Risikogruppe. Dennoch ist immer noch nicht viel über mögliche Auswirkungen auf die Mütter und ihre Kinder bekannt. Auf Basis von 77 unterschiedlichen Studien haben die Wissenschaftler daher nun die Daten von 11.432 Frauen analysiert, bei denen eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen wurde.

Mehr Frühgeburten durch Infektion
Der Vergleich von Infizierten mit nicht erkrankten schwangeren Frauen zeigte dabei eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt. Diese erhöht sich zusätzlich, wenn noch andere Risikofaktoren wie zunehmendes Alter, ein erhöhter Body-Mass-Index, chronischer Bluthochdruck oder Diabetes vorhanden sind.

Kritik an Risikoeinstufungen
Die Wissenschaftler zeigten in ihren Ausführungen im British Medical Journal auch Unverständnis für die unterschiedlichen Risikoeinstufungen. Mütter mit bestehenden Erkrankungen müssten dabei ähnlich bewertet werden wie übergewichtige und ältere Personen. Neben entsprechenden Vorkehrungen der Gesundheitsdienste sollten auch Schwangere demnach bei der Vergabe von kostenlosen Grippeimpfstoffen priorisiert werden.

Gewerkschaft: „Riesenchance vertan“
Auch die österreichische Gewerkschaft vida fordert die Aufnahme von Schwangeren in die Risikogruppe. Zwar sei die Schaffung dieser für sensible Berufsgruppen bereits ein Erfolg, da Schwangere dabei aber nicht berücksichtigt wurden, „wurde eine Riesenchance vertan“, erklärt die vida-Frauenvorsitzende Elisabeth Vondrasek.

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