Am Ende blieb bei Trainer Peter Pacult ein Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber einem Gegner, der in einer anderen Liga spielt. "Ich schätze Porto unter den besten zehn Teams in Europa ein. Normalerweise gehört diese Mannschaft in die Champions League. Sie werden in dieser Europa-League-Saison noch eine sehr wichtige Rolle spielen", prophezeite der Wiener.
Dass es vor allem auswärts äußerst schwierig ist, gegen eine Truppe dieses Kalibers zu bestehen, sei schon vorher klar gewesen. "Hat irgendjemand geglaubt, Rapid kommt hierher und macht ein großes Spiel? Man muss schon Realist bleiben", forderte Pacult. Ärgerlich war für den Coach allerdings die Tatsache, dass die ersten beiden Gegentreffer aus Standard-Situationen resultierten. "Aber da hat Porto auch das Quäntchen Glück gehabt, dass der Ball jedes Mal dorthin gesprungen ist, wo ein Spieler von ihnen gestanden ist. Aus dem Spiel heraus haben wir lange nicht allzu viel zugelassen."
Pacult nimmt seine Spieler in Schutz
Seine Spieler nahm der 50-Jährige in Schutz. "Ich habe hier schon sehr positive Dinge gesehen. Sie haben sich etwas zugetraut, die Kampfbereitschaft und der Einsatz haben gestimmt. Bis zum 0:2 kann ich ihnen nicht viel vorwerfen, außer dass es den einen oder anderen Ballverlust zu viel gegeben hat."
Unterm Strich stehen nun aber drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge - ein Novum in der fast vierjährigen Amtszeit von Pacult. "Das sind Fakten, das ist einmal so", meinte der 50-Jährige achselzuckend. Nach außen hin gab sich Pacult trotz der Misserfolgsserie relativ gelassen. "Aber wie es innerlich ausschaut, ist etwas anderes."
Jelavic-Abgang schmerzt noch immer
Sonderlob verteilte der Betreuer an Atdhe Nuhiu, Hulk-Bewacher Tanju Kayhan sowie an Stefan Kulovits und Thomas Hinum, die Yasin Pehlivan und Markus Heikkinen ersetzten. Angesichts von zuletzt drei Spielen ohne Torerfolg schmerzt der Abgang von Nikica Jelavic aber mehr als der verletzungs- bzw. krankheitsbedingte Ausfall von beiden zentralen defensiven Mittelfeldspieler. "So lange ohne Tor, das ist schon ein Fingerzeig. Wir haben diese Lücke noch nicht schließen können, so ehrlich muss man sein", sagte Pacult.
Nuhiu hätte die Torflaute fast beendet, als er wenige Minuten vor der Pause einem Treffer ganz nahe kam. "Da haben vielleicht 20 Zentimeter gefehlt", schätzte der Sturm-Riese. Die Hereingabe hatte Kayhan geliefert, der Porto-Star Hulk praktisch überhaupt nicht zur Geltung kommen ließ. "Einfach war es nicht, aber es war schön, gegen ihn zu spielen", erklärte der Außenverteidiger.
Kayhan gegen Porto-Star Hulk furchtlos
Dass sich Kayhan überhaupt gegen den Brasilianer beweisen durfte, lag an der Verletzung von Markus Katzer. Der Ex-Teamspieler zog sich beim Aufwärmen eine Oberschenkelzerrung zu, daher rutschte Andreas Dober in die Anfangsformation und Kayhan übersiedelte vom rechten auf den linken Abwehrposten. Nervös sei er vor dem Duell mit seinem prominenten Gegenspieler, der ähnlich wie Arjen Robben über rechts mit dem linken Fuß nach innen zieht, nicht gewesen. "Wir haben vorher genaues Videostudium gemacht und der Trainer hat mir noch gute Tipps für Eins-zu-Eins-Situationen gegeben", betonte der 21-Jährige.
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