Bangen um Lehrstelle

Sorge wegen schlechterer Noten nach Home-Schooling

Wien
19.07.2020 06:00

Mit einem Laptop für drei Kinder hat die alleinerziehende Mutter Manuela F. ihr Bestes beim Home-Schooling gegeben. Und trotzdem hat es nicht gereicht: Der 14-jährige Sohn Manuel hat ausgerechnet in seinem Abschlusszeugnis schlechtere Noten als bisher und fürchtet, dass er deshalb keine Lehrstelle bekommt.

Installateur möchte der Bursche werden. Darauf hat der 14-Jährige fleißig hingearbeitet, doch plötzlich kam Corona. Eine besondere Herausforderung für die alleinerziehende Mutter mit wenig Einkommen. Einen Laptop gab es von der Mittelschule Am Schöpfwerk nicht, also musste der eine Rechner im Haushalt reichen. „Der Lehrer hat die Aufgaben in Word geschickt, ich habe sie ausgedruckt und wir haben die Hefte abgegeben“, erzählt die Mutter. Die Druckerkosten häuften sich.

„Nur die NEOS reagierten“
Alles in ihrer Macht Stehende haben sie getan, trotzdem hat es nicht gereicht. Corona-Home-Schooling brachte dem Burschen schlechtere Noten. In Mathe und Deutsch rutschte er auf „Genügend“, in Sport von „Sehr gut“ auf „Gut“. Weil es sein Abschlusszeugnis trifft, bangt er, dass er keine Chance auf die Lehrstelle hat. Die Lehrer gaben der Mutter nur saloppe Erklärungen, von der Stadt hörte niemand zu. „Nur die NEOS reagierten.“

„Chancenungleichheit hat sich drastisch erhöht“
Bildungssprecherin Bettina Emmerling kritisiert: „Die Chancenungleichheit hat sich im Zuge der Corona-Krise drastisch erhöht und die Kinder müssen die Konsequenzen tragen. Fehlende technische Infrastruktur und Kürzungen beim Lehrpersonal rächen sich. Statt weiterer Kürzungen fordern die NEOS mehr Sozialarbeiter, kleinere Schulklassen und eine Digitalisierungsoffensive.“

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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