„Ließen ihn gehen“

Busfahrer in Frankreich nach Angriff gestorben

Ausland
10.07.2020 21:40

Ein in Frankreich bei einem brutalen Angriff schwer verletzter Busfahrer - krone.at berichtete - ist tot. Ihr Vater sei am Freitagnachmittag gestorben, teilte die Tochter der Nachrichtenagentur AFP mit. „Wir haben beschlossen, ihn gehen zu lassen. Die Ärzte waren dafür und wir auch“, sagte sie. Der Mann war zu Beginn der Woche hirntot erklärt worden und befand sich in einem Krankenhaus.

Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin sprach den Angehörigen und Kollegen des Mannes sein Beileid aus. „Diese abscheuliche und feige Tat darf nicht ungestraft bleiben“, schrieb Darmanin auf Twitter.

Angriff sorgte in Frankreich für Entsetzen
Der Angriff auf den knapp 60 Jahre alten Mann hatte in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Berichten zufolge hatte der Fahrer am Sonntag im nahe der Grenze zu Spanien gelegenen Bayonne mehrere Menschen an einer Haltestelle zurückgewiesen. Sie wollten demnach trotz Maskenpflicht ohne Schutzmasken und gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Die Zurückgewiesenen griffen den Busfahrer an; er wurde heftig auf den Kopf geschlagen.

Vier Tatverdächtige festgenommen
Berichten zufolge wurden vier Tatverdächtige festgenommen. Gegen zwei von ihnen, einem 22- und einen 23-Jährigen, wird demnach wegen versuchten Totschlags ermittelt, gegen die zwei weiteren Verdächtigen wegen unterlassener Hilfeleistung.

Riesiger Trauermarsch und Schweigeminute
Am Mittwochabend hatten sich in Bayonne rund 6000 Teilnehmer zu einem Trauermarsch für den Busfahrer und seine Angehörigen versammelt. In mehreren Städten gab es in Bussen und Trams eine Schweigeminute für ihn.

Der Bus fuhr für einen Verkehrsverbund in der ländlichen Region im Département Pyrenees-Atlantiques. Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen haben Busfahrer des Verbunds zu Beginn der Woche von ihrem Recht Gebrauch gemacht, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen.

Innenminister Darmanin kündigte an, am Samstag nach Bayonne zu reisen, um eine Bestandsaufnahme der Sicherheit in der Stadt vorzunehmen und sich mit Fahrern und Gewerkschaftsvertretern des öffentlichen Verkehrs zu treffen.

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