Österreicher enthüllt:

Maddie könnte an Sex-Ring verkauft worden sein

Ausland
22.06.2020 09:55

13 Jahre lang gab es keine brauchbaren Hinweise, was mit der 2007 in Portugal verschwundenen Maddie McCann passiert sein könnte. Doch in den vergangenen Wochen überschlugen sich die Berichte über den spektakulären Entführungsfall. Der österreichische ehemalige Weggefährte des Hauptverdächtigen Christian B. sorgte nun mit einer Aussage für Entsetzen: Der rot-weiß-rote Aussteiger ist nicht nur überzeugt, dass der Deutsche für das Verschwinden des britischen Mädchens verantwortlich ist, sondern sagte laut der Zeitung „The Mirror“: „Er hat immer mit Geld geprahlt und damit, Geld zu verdienen. Er sprach sogar davon, Kinder zu verkaufen, vielleicht nach Marokko“, erzählte Michael T.

Erst vor Kurzem war bekannt geworden, dass Christian B. in Portugal mit einem Österreicher auf Diebeszug gegangen war: Die beiden stahlen Treibstoff aus Lastkraftwagen und finanzierten damit ihren Lebensunterhalt. Als das Duo dabei im Jahr 2006 erwischt wurde, musste es eine Haftstrafe antreten - nach ihrer Entlassung tauchten die beiden Männer unter. 

Österreicher: Ich denke, er hat Maddie an irgendjemanden verkauft“
Michael T. berichtete „The Mirror“ über seinen ehemaligen Komplizen: „Er war ein Perverser und mehr als fähig, sich ein Kind für einen sexuellen Kick oder für Geld zu schnappen.“ Christian B. habe damit angegeben, dass er Ferienappartements von reichen Touristen ausräumte. „Ich denke, er hat Maddie an irgendjemanden verkauft. Vielleicht an einen Sex-Ring. Ich habe zu dem Zeitpunkt mit ihm zusammengelebt. Er war mein bester Freund - ich weiß, dass er es getan hat.“

Michael T. soll nun selbst Vater eines Kindes sein und wieder in Österreich leben. Er hofft, dass die Angehörigen Maddies bald Gewissheit haben: „Ich hoffe wirklich, dass dieser Fall für die Familie endlich abgeschlossen wird und Christian für das, was er getan hat, schuldig gesprochen wird. Er muss vor der Polizei ein Geständnis ablegen“, appelliert er an den Verdächtigen. B. verbüßt derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe.

Deutscher sei „ein guter Einbrecher“ gewesen
T. und der Deutsche hatten sich Ende 2005 kennengelernt und waren im folgenden Jahr zusammengezogen. „Ich wohnte in seinem Haus oder dem Camping-Van im Garten. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und hatten viel Spaß. Er nahm damals keine Drogen, trank aber gerne etwas“, berichtete der ehemalige Mitbewohner über Christian B. Er sei „ein guter Einbrecher“ gewesen und habe keine Probleme gehabt, in den ersten Stock zu klettern, um dort Appartements auszuräumen. „Er stahl Geld, Wertsachen und Pässe. Er hatte ein Versteck in seinem Haus, auf dem Dach. Dort oben hatte er das Geld und die Pässe versteckt“, berichtete T.

Auch im Darknet sei der Deutsche aktiv gewesen: „Ich weiß nicht genau, was er dort machte, aber ich glaube, es ging um Drogen und Pornografie.“ Als sie wegen des Treibstoffdiebstahls festgenommen wurden, habe B. Freunde gebeten, die Beweise für die Einbrüche zu beseitigen und die Beute wegzuschaffen. Dabei soll er selbst von seinen Bekannten bestohlen worden sein.

Aufnahmen von Vergewaltigung wurden Christian B. zum Verhängnis
Die Bekannten fanden bei dem Raubzug auch eine Videokamera, mit der der Verdächtige unter anderem die Vergewaltigung einer älteren Frau gefilmt hatte, und gingen mit dem Material schließlich zur Polizei, die den Deutschen daraufhin verhaften konnte.

Kurz vor Maddies Verschwinden war Michael T. in eine Hippie-Kommune nach Spanien gezogen. Dort habe ihn Christian B. schließlich mit einem Campingmobil besucht. In diesem fanden die Ermittler erst kürzlich Badebekleidung von Mädchen. Danach habe er den Deutschen nicht mehr gesehen.

Österreicher 14 Stunden lang von Polizei befragt
Im vergangenen Jahr hatte T. eine mehrteilige Netflix-Dokumentation über den Fall Maddie gesehen und sei anschließend überzeugt gewesen, dass B. involviert sein müsse. Kurz darauf statteten ihm Ermittler einen Besuch ab und befragten ihn 14 Stunden lang zu seinem ehemaligen Kumpanen. „
Sie sagten: ,Wir ermitteln wegen Maddie McCann und Christian B.‘, und ich sagte ihnen, dass ich wüsste, warum sie hier sind. Ich war überzeugt, dass er es war. Ich weiß, dass er es war. Ich habe zu der Zeit bei ihm gelebt“, so T.

Verdächtiger soll weitere Kinder entführt haben
13 Jahre nach der Entführung des dreijährigen Mädchens aus einer Ferienwohnung in Portugal kam der Fall vor wenigen Wochen wieder ins Rollen: Es wurde ein 43-jähriger Verdächtiger aus Deutschland präsentiert, der bereits mehrfach wegen Sexualstraftaten vorbestraft ist. Christian B. lebte zum Tatzeitpunkt an der Algarve, wo Maddie im Mai 2007 spurlos verschwand. Mittlerweile wurden gegen den mutmaßlichen Mörder des Mädchens auch Ermittlungen in anderen Vermisstenfällen, bei denen Kinder betroffen sind, aufgenommen.

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