Salzburgring

„MotoGP und DTM sind kein Thema mehr“

Salzburg
21.06.2020 13:00
Ab 10. Juli dröhnen auf dem Salzburgring erstmals wieder die Motoren. Das Motorsport Festival macht den Auftakt zu einer Reihe von fünf großen Renn-Wochenenden 2020. Ring-Geschäftsführer Ernst Penninger spricht im „Krone“-Talk über harte Coronazeiten, Einbußen, Vorhaben – und von welchen Träumen sich die heimischen Motorsport-Fans verabschieden müssen.

Herr Penninger, Sie sind ein sehr junger Ring-Geschäftsführer. Wie kam’s dazu?

Mein Vater war technischer Kommissär, so war ich schon als Dreijähriger am Ring. Dann habe ich selbst Kartsport betrieben, veranstalte jetzt noch Rennen in Adnet. Als mich Alex Reiner fragte, ob ich die Geschäftsführung übernehmen wolle, habe ich den Motorsport zu meinem Beruf gemacht. Als IGMS-Präsident ist er mein Chef. Ich kümmere mich um das Tagesgeschäft, die Rennen, leite das Arbeitsteam.

Wie ist der Ring durch die Pandemie gekommen?

Corona war anspruchsvoll, es hat uns kurz vor Saisonstart erwischt. Aber mit einem schlanken Betriebskonzept und Kurzarbeit sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Hilfe haben wir nicht beansprucht – die hatten andere nötiger.

Wie schmerzlich traf Sie der Ausfall des Electric Love?

Das kostete mehrere hunderttausend Euro Umsatz. Noch schlimmer war es aber für das Umland, da ist der Wertschöpfungsverlust sicher in die zweistelligen Millionen gegangen. Der Event ist doch ein starker Wirtschaftsmotor für die Region.

Sportliche Einbußen?

Fahrsicherheitstrainings und Produktpräsentationen größerer Automarken wie BMW oder Mercedes. Aber die Rennen konnten wir durch Terminverschiebungen allesamt retten.

Motorsport Festival und Histocup im Juli, die Porsche Sprint Challenge im August sind noch ohne Publikum geplant. Wann rechnet man erstmals wieder mit großen Fanzahlen am Ring?

Im Außenbereich sind entsprechend viele Zuschauer, natürlich unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen, bereits erlaubt, innen ist aktuell nur ein erlesener Kreis von 750 gestattet. Indem wir jetzt darauf verzichten, stoßen wir niemanden vor den Kopf. Mit Zuschauern an der Rennstrecke rechnen wir erst bei der WTCR, also ab 11. September.

Drei Jahre nach der TCR wieder eine große Tourenwagenserie im Nesselgraben – welche Hoffnungen knüpfen sich daran?

Der Salzburgring ist heuer die erste von acht Stationen. Wir müssen uns erst die Zahlen am Jahresende ansehen, möchten diese Serie aber wenn irgend möglich halten, auch die ETCR dazubekommen. Die wird heuer lediglich in Form einer Show präsentiert.

Die großen Träume DTM und MotoGP – ausgeträumt?

Für den Salzburgring kein Thema mehr. Die DTM ist unrealistisch, die Motorräder sind viel zu schnell für den Kurs. Kleinere Nachwuchsserien könnte ich mir hier aber gut vorstellen.

Red Bull?

Der Ring-Verkauf spießte sich bekanntlich an den komplizierten Besitzverhältnissen, ist für das Land als Eigentümer nun endgültig vom Tisch.

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