Flicks Titel-Schachzug

Für immer Innenverteidiger? Das sagt Bayerns Alaba

Fußball International
29.05.2020 12:24

Jahrelang hat David Alaba nach einer zentraleren Rolle und mehr Verantwortung beim FC Bayern gestrebt. In großer Abwehrnot fand sie Trainer Hansi Flick für den ÖFB-Teamspieler, der nun als Innenverteidiger seinen Mann steht. Der Coach will seinen „Boss“ unbedingt halten. Alaba selbst spricht nun über seine neue Aufgabe.

Für immer Innenverteidiger? Da zögert Alaba: „Ich weiß, dass ich auf der Position innen gesehen werde. Ich habe aber noch einen offensiven Drang in mir. Ich möchte schon ab und zu mit nach vorne kommen.“ Den verantwortungsvollen Posten des Abwehrbosses, den er von Flick gleich in dessen erstem Spiel als Kovac-Nachfolger übertragen bekam, erfüllt Alaba ein halbes Jahr später nicht nur mit einer erstaunlichen Souveränität und Umsicht, sondern inzwischen auch mit großer Freude. „So, wie wir das im Moment spielen, macht es sehr, sehr viel Spaß, auch in der Innenposition“, erklärte Alaba.

Riesenlob für den Lautsprecher
Als Lautsprecher ist Alaba in all den Jahren bei den Bayern nie auffällig geworden. Aber jetzt, im ruhigen Umfeld der Geisterspiele, hat Hansi Flick etwas höchst Erfreuliches bei seinem Abwehrchef entdeckt. „Es ist so, dass er die Mannschaft führt, dass er Kommandos gibt. Das kriegt man gerade von außen in der Stille des Stadions und der Spiele noch mehr mit. Das freut mich sehr, weil ich das von Spielern immer wieder einfordere, dass sie sich auf dem Platz gegenseitig unterstützen, gegenseitig pushen und gegenseitig coachen. Das macht David gut“, erzählte der Trainer in dieser Woche.

Premiere für Alaba
Kommandos erwartet Flick auch am Samstag (18.30 Uhr) in seinem 25. Pflichtspiel als Bayern-Chefcoach wieder von Alaba. Gegen Fortuna Düsseldorf wollen die Münchner den nächsten Schritt zum 30. Meistertitel machen. Für den 27-jährigen Alaba wäre es Meisterschaft Nummer neun als Bayern-Profi - und dennoch eine Premiere: Es wäre sein erster Titel, den er nicht als linker Außenverteidiger gewinnen würde, sondern als Innenverteidiger.

Der Österreicher, der jahrelang der kleine „Bruder“ hinter Franck Ribery auf der linken Seite war, hatte sich immer schon eine zentralere Rolle im Münchner Spiel erhofft. Dabei dachte Alaba aber ans Mittelfeld. Flicks Idee mit dem Innenverteidiger Alaba entsprang auch im Grunde einer Notlage: Abwehrchef Niklas Süle und der für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid verpflichtete Weltmeister Lucas Hernandez waren im vergangenen November langfristig verletzt. Und Jerome Boateng war weit entfernt von der Bestform.

Davies als Entdeckung der Saison
Neben Alaba blühte nicht nur der 31-jährige Boateng im Abwehrzentrum wieder auf. Links neben Alaba, auf dessen früherer Position, startete zugleich der 19 Jahre junge Kanadier Alphonso Davies als Entdeckung der Saison durch. Das führt aktuell dazu, dass für den inzwischen wieder fitten Rekordeinkauf Hernandez kein Platz in der Startelf frei ist. Links innen blockiert Alaba den Franzosen, außen Davies. „Einen 80-Millionen-Mann setzt man nicht so gerne auf die Bank“, gab der frühere Bayern-Star Lothar Matthäus schon einmal zu bedenken.

In 14 von 24 Pflichtspielen unter Flick stand hinten die Null, auch bei dem im Titelkampf so wichtigen Sieg in Dortmund. Alaba hat daran einen großen Anteil. Er versuche einfach, das Vertrauen des Trainers auf dem Platz zurückzugeben: „Es kommt mehr Verantwortung auf mich zu, aber die nehme ich gerne an, weil es auch mein Anspruch ist.“

Wie sieht Alabas Zukunft aus?
Für immer Bayern? So lautet gerade die Frage an Alaba. In einem Jahr läuft sein Vertrag aus. Das wissen Flick, das wissen die Münchner Bosse - und das wissen auch andere Topclubs in Europa. „Seine Entwicklung auf der Innenverteidigerposition ist einfach hervorragend. Ich denke, das sehen nicht nur wir so, das sehen auch andere Vereine so“, sagte Flick. Wie es weitergehe mit Alaba, fragte der Coach: „Jeder weiß, wie ich dazu stehe. Ich wünsche mir, dass so ein Spieler, der bei Bayern auch ausgebildet wurde und hier schon einige Jahre spielt, weiter Teil des FC Bayern München ist.“

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(Bild: KMM)



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