„Bald 100.000 Tote“

Trump sorgt mit seinem Golf-Wochenende für Kritik

Ausland
25.05.2020 00:25

Nach langer Pause wegen der Corona-Pandemie ist US-Präsident Donald Trump am Wochenende wieder golfen gegangen - inmitten der Bemühungen, das Land wieder zu etwas Normalität zurückzubringen. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag besuchte Trump einen seiner Golfclubs unweit der Hauptstadt Washington. Seine Gegner reagierten darauf mit Kritik, die Straße zum Golfclub säumten Demonstranten, die mit Abstand zum Konvoi und auch untereinander gegen den US-Präsidenten protestierten.

Trumps voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, Joe Biden, etwa schrieb am Samstagabend auf Twitter, fast 100.000 Menschen in den USA seien durch die Pandemie ums Leben gekommen, viele Millionen hätten ihren Job verloren - und der Präsident verbringe den Tag beim Golfen.

Der republikanische Senator Lindsey Graham, ein enger Vertrauter Trumps, verteidigte den Golf-Ausflug des Präsidenten dagegen naturgemäß. „Es ist an der Zeit, die Wirtschaft auf schlaue Weise wieder anzukurbeln und zu einem normaleren Leben zurückzukehren“, schrieb Graham ebenfalls am Samstag auf Twitter. US-Medien zufolge war Trump seit März nicht mehr golfen gewesen.

Bald 100.000 Corona-Tote in den USA
Das öffentliche Leben war in den USA angesichts der Corona-Krise über Monate weitgehend zum Erliegen gekommen, was die Wirtschaft des Landes in eine schwere Krise stürzte. Inzwischen wurden in den US-Bundesstaaten viele Corona-bedingte Restriktionen wieder gelockert. Die Krise ist allerdings noch keineswegs überstanden. Die USA stehen kurz davor, die Marke von 100.000 Corona-Toten zu überschreiten.

Trump schrieb jedoch am Sonntag auf Twitter: „Fälle, Zahlen und Todesfälle gehen im ganzen Land zurück!“ Er treibt die Wiedereröffnung der Wirtschaft mit Nachdruck voran, obwohl Experten weiter zu Vorsicht raten. Die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, Deborah Birx, sagte am Sonntag dem Sender ABC, es sei weiter dringend geboten, Abstandsregeln einzuhalten und auf Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen möglichst zu verzichten. Es gebe viele Fälle, in denen das Virus von Menschen, die keine Symptome zeigten, weitergereicht werde. Deshalb müssten proaktive Corona-Tests im Land ausgebaut werden.

Ab Freitag dürfen aus Brasilien Kommende nicht mehr einreisen
Angesichts der rasant steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Brasilien erließ die US-Regierung weitgehende Einreisebeschränkungen für Menschen aus dem südamerikanischen Land. Die Regelung gilt ab Freitag und ist zeitlich nicht begrenzt. Ausgenommen davon sind unter anderem US-Bürger, deren Familienangehörige, Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung und Diplomaten. „Die Maßnahme wird dabei helfen, sicherzustellen, dass Ausländer, die in Brasilien waren, keine Quelle neuer Infektionen in unserem Land werden“, erklärte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany. Der Handel sei von den neuen Beschränkungen nicht betroffen.


Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Trump bereits einen Einreisestopp für Ausländer aus China, dem europäischen Schengen-Raum, Großbritannien und Irland verhängt. Auch Reisen über die amerikanische Grenze zu Kanada im Norden und Mexiko im Süden sind wegen der Pandemie vorübergehend eingeschränkt.

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