„Für Amt ungeeignet“

NEOS fordern Rücktritt von Lunacek

Politik
13.05.2020 16:59

Einen Tag nachdem die grüne Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek den Rücktrittsgerüchten rund um ihre Person eine Absage erteilt hatte, legt NEOS-Kultursprecher Sepp Schellhorn am Mittwoch nach und fordert per Aussendung ganz offen ihren Rücktritt: „Vielleicht sollte im Kulturstaatssekretariat statt Lunacek jemand sitzen, der das nötige Interesse und die nötige Empathie hat, Lösungen zu finden.“ Auch Lunaceks Parteikollegin Eva Blimlinger spricht ihr in einem Interview „ein bisschen“ die Kompetenzen für ihr Amt ab und hätte den Job selbst gerne gehabt.

Sie würde es nicht einmal für wichtig genug empfinden, bei einem Treffen mit Kulturschaffenden über Hygienebestimmungen dabei zu sein, so Schellhorn. Das beweise einmal mehr, dass Lunacek die Hilferufe der Kunst- und Kulturschaffenden kein echtes Anliegen seien. „Das ist ein Hohn gegenüber jenen, die dieses Land zu einer Kulturnation machen.“

Schellhorn: „Das macht sie für das Amt ungeeignet“
Lunacek hatte sich am Dienstag noch kämpferisch gezeigt und wollte sich „nicht mit Gerüchten aufhalten“. Bis Freitag möchte sie einen Fahrplan für Veranstaltungen im Sommer präsentieren. Schellhorn fordert schnell Klarheit und eine Perspektive, wie es weiter geht. Lunacek sei offensichtlich nicht gewillt, sich mit Kulturschaffenden zusammen mit der Problematik auseinanderzusetzen: „Das macht sie für das Amt der Kulturstaatssekretärin ungeeignet.“

Blimlinger hätte Lunaceks Job gerne gehabt
Inzwischen äußerte auch Lunaceks Parteikollegin, die Chefin des grünen Kulturausschusses, Eva Blimlinger, Kritik an der Kulturstaatssekretärin. In einem Interview mit der „Woman“, das am kommenden Mittwoch erscheint, gibt die langjährige Kultur-Expertin zu, dass sie selbst gerne den Job im Kulturstaatssekretariat übernommen hätte. „Ich habe mich geärgert, das verhehle ich nicht. Ich hätte den Job gerne gemacht. Und das habe ich laut gesagt.“

Dass Lunacek nicht die notwendigen Kompetenzen für ihr Amt habe, sehe sie „auch ein bisschen so“, weil sie nicht aus dem Kulturbereich komme. Sie bemühe sich jedoch sehr und hätte sich seit Jahresbeginn auch gut eingearbeitet. Sie würde an den Schließungen zwar nichts ändern, es brauche aber „konkrete Konzepte, damit wieder geprobt und gedreht werden kann“. Zu den Gerüchten, dass Lunacek schon kurz vor ihrer Ablöse stehe, wollte sich Blimlinger nicht äußern.

Plattformen der Kunstschaffenden
Mittlerweile haben sich die Kunst- und Kulturschaffenden in Österreich auf einigen Plattformen zusammengeschlossen und üben immer schärfere Kritik an der Kulturpolitik der Grünen - zuletzt Kabarettist Lukas Resetarits in einem viel beachteten Facebook-Aufruf.

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