Andy Lee Lang

„Würde mich nicht genieren, Chauffeur zu sein“

Adabei
09.05.2020 21:43

Andy Lee Lang gilt als Österreichs Botschafter des Rock ‘n‘ Roll. Der beliebte Musiker muss jetzt - wie viele Künstler des Landes angesichts der Corona-Krise und den damit verbundenen Verboten von Konzerten, Festen und Musikfestivals - schwere finanzielle Einbußen hinnehmen. Dass er deshalb sogar in der Krisenzeit einen Job als Fahrer gesucht habe, wie am Samstag in einem Facebook-Posting von Verleger Christian W. Mucha nahegelegt und von einigen Medien auch berichtet wurde, sei zwar nur ein „halb ernster Gag“ gewesen: Aber es sind, wie Lang gegenüber der „Krone“ klarstellte, „schwierige Zeiten für uns alle“.

Der Wiener Verleger Christian W. Mucha, der sich unter anderem auf Facebook aktiv für die Kunst- und Kulturszene einsetzt, die von der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen wurden, hatte am Samstag in einem Posting einen Unterstützungsaufruf gestartet. Seine Idee: Heimische Unternehmen bezahlen Künstler ihrer Wahl, damit diese ihnen einen professionell und individuell eingespielten Begrüßungstext fürs Telefon gestalten.

Als Mucha dabei auch auf seinen Freund, den Rock ‘n‘ Roller Andy Lee Lang, zu sprechen kommt, lässt er auch das Corona-Schicksal des Musikers nicht unerwähnt: „Als mir mein Freund Andy Lee Lang vor einigen Wochen die Situationen seines Lebens und die ausweglose Einschnürung durch Corona drastisch erläutert hat (,Hallo christian, weißt‘ jemanden, bei dem ich als Fahrer arbeiten könnt ...‘) ist mir schier das Herz gebrochen.“ Noch am Samstag fand der Sager seinen Weg in die Medien, wo es sogleich hieß, Lang suche jetzt einen Job als Fahrer.

„Schwierige Zeiten für uns alle“
Von der „Krone“ am Samstagabend darauf angesprochen, stellte Lang klar: Es handelte sich um einen „halb ernsten Gag“ gegenüber Mucha, der ja „in einer anderen Liga“ spiele als er. Fest steht für den Musiker aber, dass es nun einmal „schwierige Zeiten für uns alle“ seien. Zugleich betonte Lang aber: „Wenn es tatsächlich so wäre, würde ich mich nicht im Geringsten dafür genieren, Chauffeur zu sein.“ Er sei im Übrigen „seit 25 Jahren Berufsmusiker“ und kriege jetzt einfach „nichts zurück“, kritisierte der Rock ‘n‘ Roller nicht als erster Künstler des Landes die Regierungsarbeit in Sachen Kunst. Nachsatz: „Zum Glück habe er sich aber eine kleine Rücklage erspart.“

Seinem Ärger über die Regelungen die Kultur betreffend macht Andy Lee Lang in der Corona-Krise auf seiner Facebook-Seite immer wieder Luft. „Wir sind keine Kasperln, die hin und wieder singen oder musizieren, und weil eh alles gut ist, dann gratis Balkonkonzerte geben sollen - das ist unser Beruf!“, stellte er dabei bereits im April in einem offenen Brief an die Politik klar. 

Kronen Zeitung/krone.at

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(Bild: kmm)



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