„Jederzeit startklar“

Strache bei Wien-Wahl: Baron „weiß noch nichts“

Wien
20.02.2020 15:04

Ex-FPÖ-Frontmann Heinz-Christian Strache macht das, was schon länger vermutet wurde: Er gibt sein Comeback auf der politischen Bühne, trotz Ermittlungen rund um Ibiza, und zwar im Mäntelchen der Allianz für Österreich, die von Strache-Fans und Ex-FPÖ-Leuten gegründet wurde. Ein Anruf am Donnerstagvormittag bei Karl Baron, Mitbegründer der politischen Bewegung Die Allianz für Österreich, kurz DAÖ. Frage: „Strache wird für die DAÖ kandidieren. Was sagen Sie dazu?“ Antwort: „Ich weiß noch nichts davon. Aber es würde mich sehr freuen.“ Dies zeigt schon, in welche Richtung dieser Zug fahren wird: in Richtung „Liste Strache“.

Strache, der FPÖ verlustig gegangener Frontmann, kehrt auf die politische Bühne zurück - rechtzeitig zur Wien-Wahl, die im Herbst stattfinden soll. „Wir gehen davon aus, dass Heinz-Christian Strache am Aschermittwoch seine Kandidatur für die Wien-Wahl bekannt geben wird“, so seine neue Partei. Die Entscheidung, wann Strache seine Kandidatur bekannt gibt, „liegt einzig und allein bei ihm. Ich und mein Team sind aber jederzeit startklar“, so DAÖ-Klubobmann Karl Baron am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung.

In der Allianz für Österreich freue man sich „schon sehr“ auf den politischen Aschermittwoch. Zuletzt war Strache, der nach Ibiza und Spesenaffären und daraus resultierenden Ermittlungen aus all seinen politischen Ämtern für die FPÖ hatte zurücktreten müssen, als Gastredner für die DAÖ aufgetreten.

Im Zuge von Straches Antreten wohl Umbenennung
Eine Kandidatur bei der Wien-Wahl hielt er stets offen, wenngleich er sich nicht festlegen wollte, in welcher Bewegung oder wie eine solche heißen solle. Dass die erst vor Kurzem gegründete Partei DAÖ im Zuge von Straches Antreten umbenannt wird, gilt als mehr als wahrscheinlich. Schließlich entstand sie nicht zuletzt wegen Straches FPÖ-Ausschluss durch FPÖ-abtrünnige Strache-Fans.

FPÖ Wien nimmt mögliche Kandidatur zur Kenntnis
Mit „Na schau“ reagierte der Wiener FPÖ-Klubobmann Toni Mahdalik auf die Berichte über ein eventuelles Antreten von Strache im Herbst. Ganz FPÖ-Linie, dass man keine Angst vor dem Ex-Chef habe, hielt er in einer Aussendung fest: „Unser politischer Gegner ist Rot-Grün. Nur die FPÖ kann dieses System von Geldverschwendung, Packelei und Sozialleistungsmissbrauch durch Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt aufbrechen.“

Umfragen wie Ende Jänner jene des Karmasin-Meinungsforschungsinstituts im Auftrag von Puls 24 trauen Strache bis zu sieben Prozent der Stimmen zu - und das trotz Ibiza-Affäre und Spesenskandal.

Neue Zahlungen an FPÖ-nahe Vereine bekannt
Apropos: Unabhängig von einem Antreten ermittelt die Justiz weiter rund um Ibiza und Co. Neue Zahlungen edler wie namhafter Spender an FPÖ-nahe Vereine wurden öffentlich. Ob die Ermittlungen bis zur Wien-Wahl abgeschlossen sind, darf bezweifelt werden.

Erich Vogl, Kronen Zeitung/krone.at

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