Trotz des "Tabubruchs", wie Edlinger selbst ihre Gegenkandidatur bezeichnete, verlief der Parteitag, der unter dem Motto "kraftvoll konsequent" stand, geordnet: Nach den ausführlichen Reden der beiden Kontrahenten gab es keine einzige Wortmeldung.
Riedler spannte in seiner Rede einen breiten thematischen Bogen und berührte jede Klientel, von der Gewerkschaft bis zu den hochwassergeplagten Stadtrandbewohnern. Den Gegner machte er klar in der schwarz-grünen Stadtregierung aus, die Chancen für die Landtagswahl am 26. September seien aber für die SPÖ auch in Graz intakt. Er habe die Situation, also die personelle Zuspitzung in der Partei nicht gewollt, die wahre Probe beginne jedoch erst morgen, wenn wieder das gemeinsame Ziel im Vordergrund stehen müsse.
"Wir kommen nicht vom Fleck"
Edlinger ging sofort mit einer Diagnose über die zwei Jahre seit der Wahlschlappe von 2008 in die Offensive: "Wir haben uns bemüht, aber das Ergebnis ist zu wenig". Ihr komme es vor, als ob die Grazer SPÖ "auf einer Schnellstraße im zweiten Gang unterwegs" sei: "Wir kommen nicht vom Fleck, während Schwarz-Grün im fünften Gang an uns vorbeizieht". Wolle man nicht bei den nächsten Wahlgängen nur die Rücklichter der Mitbewerber sehen, müsse man jetzt "kuppeln, hochschalten und Gas geben".
Inhaltlich unterscheide sie sich von Riedler kaum, es sei aber ihr Fahrstil ein anderer: "Ich will und kann Gas geben, ich will schneller ans Ziel". Und: "Ich bin nicht mehr bereit dahinzuzuckeln und in der Ferne die Rücklichter von Schwarz-Grün zu sehen". Wie sie konkret auf die Überholspur gelangen wolle, ließ Edlinger allerdings weitgehend offen. Sie betonte lediglich, dass sich die Partei thematisch weiter öffnen und nicht nur im sozialen Bereich etwas anbieten müsse.
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