Da in der Atomruine Mochovce wegen angebohrter Rohrleitungen und defekter Notstromaggregate im Reaktorblock 3 die Zeitbombe weiter tickt, sind sich die Koalitionsverhandler von Türkis und Grün einig: „Dieser Reaktor darf nie in Betrieb gehen, er ist ein Sicherheitsrisiko höchster Kategorie.“
Nachdem sogar der leitende slowakische AKW-Ingenieur - wie berichtet - gegenüber Global 2000 erstmals die Bohrschäden im Reaktor 3 kleinlaut eingestanden hatte, ist mitten während der Begehung das nächste Sicherheitsmanko im Pfusch-Reaktor aufgeflogen: Beim Lokalaugenschein mussten Techniker zugeben, dass ein Notstromgenerator bei einem Test versagt hatte.
Jetzt zeigt sich erneut, wie gefährlich dieser Schrottreaktor ist, an dem seit Jahrzehnten mit Uralt-Technologie herumgepfuscht wird.
Ex-Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)
„Im schlimmsten Fall kommt es zum Super-GAU!"
„Solche Generatoren sind deshalb so wichtig, da sie beim Ausfall der externen Stromversorgung durch Unwetter, Blitzschlag etc. die Reaktorkühlung garantieren sollten, um die radioaktive Nachzerfallswärme herunterzukühlen. Falls diese Notkühlsysteme ausfallen, passiert das, was wir vor neun Jahren in Fukushima erlebt haben!“, erklärt Global-Atomexperte Dr. Reinhard Uhrig. „Die Brennelemente im Reaktorkern schmelzen, der Kern brennt sich durch die Schutzhülle. Im schlimmsten Fall kommt es zum Super-GAU!“
Ex-Bauingenieur im Video: „Mochovce erfüllt keinerlei AKW-Voraussetzungen“
Zudem haben die Notstrom-Dieselgeneratoren auch schon einige Jahre am Buckel. Konkret wurden die polnischen „Domel“-Maschinen im Jahr 1989 hergestellt. Und da deren Isolationsschicht aufgrund der Alterung jederzeit ohne Vorwarnung versagen und einen Kurzschluss verursachen kann, müssten die Generatoren überholt werden. Schließlich sollten die „Oldtimer“ noch 40 Jahre fehlerlos laufen ...
Die neuesten Enthüllungen bestätigen, wie dringend es lückenlose Kontrolle durch ein internationales Prüfer-Team braucht.
Ex-Global-Chefin und Grün-Abgeordnete Leonore Gewessler
Angesichts dieser Horrorvisionen ist es für Österreichs Zukunft erfreulich, dass sich Türkis-Grün bei der Anti-Atom-Frage einig ist. Gemeinsam fordern sie eine Kontrolle der Leitungen sowie der Generator-Isolationsschichten durch die Prüfer der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).
Christoph Matzl, Kronen Zeitung
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