Sohn suchte Hilfe

Mutter (50) erstochen: Jugendhilfe kannte Familie

Wien
28.11.2019 11:16

Entsetzen herrscht nach der schrecklichen Bluttat am Mittwochabend in einer Wohnung im Wiener Bezirk Favoriten. Ein 62-jähriger Afghane ging im Streit mit einem Messer auf seine 50-jährige Ehefrau los. Die fünffache Mutter starb noch an Ort und Stelle. Brisant: Die Familie war der Jugendhilfe schon bekannt - ein Sohn hatte Hilfe gesucht.

Erst Anfang dieser Woche waren die Ergebnisse einer detaillierten Analyse der zahlreichen Frauenmorde, die sich seit Ende letzten Jahres in Österreich ereignet hatten, veröffentlicht worden. Demnach handelt es sich bei Morden an Frauen zumeist um Beziehungstaten. Diese finden häufig „innerhalb derselben Community“ statt und werden zudem meistens mit einer Stichwaffe, allen voran einem Küchenmesser verübt.

All diese Faktoren treffen nun auch auf den aktuellen traurigen Fall zu. So handelt es sich um eine Beziehungstat eines Afghanen, der seine Ehefrau, die ebenfalls auf Afghanistan stammt, mit einem Messer getötet hat.

„Gefährdungsmeldung“ bei Jugendhilfe
Die Studie zeigte zudem auf, dass mehr als die Hälfte aller Mordverdächtigen polizeibekannt waren. Dies trifft im aktuellen Fall zwar nicht zu, allerdings war ein Familienmitglied im Vorfeld bereits mit der Jugendhilfe in Kontakt getreten. So legte ein 17-jähriger Sohn - insgesamt hat das Paar fünf gemeinsame Kinder, wovon eines erst wenige Wochen alt sein soll - bei den Behörden eine „Gefährdungsmeldung“ vor.

Der Bursche hatte demnach Hilfe für eine mögliche Ablösung von der Familie und für seine berufliche Entwicklung gesucht. „Es war altersentsprechend“, so Andrea Friemel von der Kinder- und Jugendhilfe. Der 17-Jährige habe zwar über Streitigkeiten berichtet, von Gewalt sei aber niemals die Rede gewesen.

Die Kinder des Paares wurden nun in Kriseninterventionszentren untergebracht. Der Tatverdächtige soll noch im Laufe des Donnerstags einvernommen werden. Dafür muss aber erst ein Dolmetscher angefordert werden, der Afghane spreche laut Polizei kaum Deutsch.

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