"Passt uns auf unseren Gaisberg auf", appellierte Schaden an die Landesregierung. Der beabsichtigte Kahlschlag am Gaisberghang gefährde den Weltkulturerbestatus Salzburgs, betonte der Bürgermeister. "Die Schande einer Aberkennung, wie zuletzt in Dresden wegen eines Brückenbaus außerhalb des eigentlichen Kulturerbegebietes, wollen wir uns allen ersparen." Die Stadt werde, wie angekündigt, das Vorhaben mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Auch die strikte Ablehnung der Verkabelung werde man so nicht hinnehmen.
Bei der Abschlusskundgebung um 13 Uhr auf dem Gaisberg-Plateau legten die Demonstranten erneut ihre Kritikpunkte gegen die Variante West der 380-kV-Leitung dar: Gaisberg-Koordinator Winfried Herbst sprach von einem "unglaublichen Eingriff in die Natur". Die 70 Meter breite Schneise quer über den Heuberg, Nockstein und Gaisberg würde das beliebte Naherholungsgebiet der Salzburger und ein wertvolles Biotop zerstören.
Höheres Krebsrisiko und Murenabgänge
Die Hochspannungsleitung bringe wegen der geringen Abstände zur Schule und zu den Kindergärten in Guggenthal ein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder, warnte Hans Kutil von der Bürgerinitiative "Rettet Guggenthal/Heuberg".
Zudem würden Expertisen belegen, dass der Nordhang des Nocksteins stark durchnässte Lockermassen aufweise. Die dortige Vegetation verhindere ein Abgleiten. Eine Abholzung begünstige Erdrutsche und Murenabgänge. Diese Gutachten müssten den mit der Trassenfindung beauftragten Experten der Landesregierung bekannt sein, meinte Kutil.
Die Bürgerinitiative will nach Vorliegen der Entscheidung für die Variante West präventiv Klagen "wegen grob fahrlässiger oder gar vorsätzlicher Gemeingefährdung" gegen Mitglieder der Expertengruppe und des Lenkungsausschusses einbringen.
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