Auf Mayflower-Route

Briten schicken erstes Robo-Schiff über Atlantik

Digital
17.10.2019 11:38

Britische Forscher und der IT-Riese IBM wollen 400 Jahre nach der großen Fahrt des Pilgerschiffes Mayflower einen neuen Pionier über den Atlantik schicken: das Robo-Schiff Mayflower Autonomous Ship (MAS), das mit modernster Technik und Sonnenenergie vollautomatisch den „großen Teich“ überqueren soll. Am 6. September 2020 soll es in See stechen.

Die Route führt vom britischen Plymouth, wo das Robo-Schiff von der Meeresforschungsorganisation ProMare und der Universität Plymouth gebaut wird, ins US-amerikanische Plymouth im Bundesstaat Massachusetts. Dort landete 1620 das namensgebende Segelschiff mit etwas mehr als 100 Siedlern an Bord und dort soll 2020 auch das Robo-Schiff anlegen.

Beim autonomen Schiff setzen ProMare und IBM auf modernste Technik. Angetrieben wird das Robo-Schiff einerseits von Wind- und Solarenergie, die in großen Akkus gespeichert wird. Wenn Wind und Sonne einmal nicht ausreichen, um das Schiff mit Strom zu versorgen, steht zusätzlich ein Dieselgenerator zur Verfügung.

Hunderte Überfahrten werden für KI-Training analysiert
Das Schiff soll die Fahrt über den Atlantik vollkommen autonom schaffen, muss also seine eigenen Entscheidungen treffen. Dafür werden die Atlantiküberfahrten Hunderter konventioneller Schiffe in einer Datenbank erfasst und im Rechenzentrum ausgewertet, um dem Robo-Schiff auf dieser Basis künstliche Intelligenz einzuhauchen. Navigiert wird laut BBC mit LIDAR- und RADAR-Systemen, GPS und anderen Satelliten-Navigationsdiensten sowie hochauflösenden Kameras.

Überfahrt dauert heute zwei Wochen
Dauern soll die Atlantiküberquerung mit dem als Trimaran gestalteten Robo-Schiff rund zwei Wochen. Deutlich schneller, als einst der Namensgeber über den Atlantik segelte: Die originale „Mayflower“ mit 30 Seeleuten und 102 christlichen Pilgern an Bord brauchte für die Strecke mehr als drei Monate, vom 6. September 1620 bis 21. Dezember 1620. Die größte Herausforderung bei der Überfahrt sei heute - ebenso wie vor 400 Jahren - das mitunter stürmische Wetter im Nordatlantik, so die Schiffsbauer.

Schiff soll Daten über Mikroplastik sammeln
Die Überfahrt nutzt man auch, um Forschungsdaten zu gewinnen. Das Schiff soll für ozeanographische Forschung - etwa zum Thema Mikroplastik - und Tests mit künstlicher Intelligenz eingesetzt werden. Die nötige Technik lässt sich leicht unterbringen. „Auf einem Schiff ohne Menschen ist eine Riesenmenge Volumen, mit dem man viel anfangen kann. Man braucht keine Schlafplätze, keinen Platz für Vorräte und Wasser - all die Dinge, die Menschen am Leben halten, fallen weg“, so Projektleiter Brett Phaneuf.

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