Verdacht auf Untreue

Straches Büroleiterin legte Bezirks-Mandat zurück

Österreich
27.09.2019 12:38

Die FPÖ kommt wenige Tage vor der Nationalratswahl nicht zur Ruhe. Nicht nur stieg nach den jüngsten Spesenenthüllungen über seinen Vorgänger Heinz-Christian Strache bei FPÖ-Chef Norbert Hofer das Fieber wieder auf über 38 Grad an, am Freitag gab die Wiener Landesgruppe via Aussendung bekannt, dass die frühere Büroleiterin Straches, die in die mutmaßliche Spesenaffäre involviert sein soll, ihr Mandat als Bezirksrätin zurücklegt.

Die langjährige persönliche Mitarbeiterin Straches war Bezirksrätin in Wien-Landstraße. Für die Dauer der Ermittlungen stellt sie außerdem auf eigenen Wunsch ihre Mitgliedschaft in der FPÖ ruhend. Sie wird - wie auch Strache und dessen ehemaliger Leibwächter, vor dessen „Lebensbeichte“ die FPÖ nun zittert - des Vergehens der Untreue verdächtigt und wurde bereits von der Staatsanwaltschaft Wien einvernommen.

Konsequenzen - wenn, dann erst nach der Wahl
Dass auch Strache seine Parteimitgliedschaft zurücklegt, hält man bei den Freiheitlichen derzeit für eher unwahrscheinlich. Mögliche Konsequenzen für den einstigen Parteichef sollen erst nach dem Wahlsonntag thematisiert werden. Wie gewohnt wollen die Freiheitlichen am Tag nach der Wahl ihren „Blauen Montag“ abhalten, erst am Dienstag soll traditionell der Bundesparteivorstand zusammenkommen, um das Ergebnis - und wohl auch die Causa Strache - zu besprechen. Allerdings könnte auch die Wiener Landesgruppe gesondert zusammentreten, um die mutmaßliche Spesenaffäre zu behandeln. Eine Bestätigung für eine solche Sitzung gab es vorerst aber nicht.

Der geschäftsführende Obmann der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, hatte angekündigt, sämtliche Spesenbelege Straches den ermittelnden Behörden zu übergeben, zudem läuft eine Sonderprüfung zu den anonym erhobenen Vorwürfen. Bekannt wurde mittlerweile auch, wie viel am Mietzuschuss Strache zurückzahlen soll, wie dies Nepp schon am Dienstag angekündigt hatte: Laut „Heute“ soll es sich um 11.500 Euro handeln.

Die internen Turbulenzen in der FPÖ dürften zudem auch mehr und mehr persönliche Ausmaße annehmen. So soll der Hinweis auf die Finanzierung der Mauer rund um Norbert Hofers Privathaus durch die Partei von dessen Vorgänger selbst oder aus dessen Umfeld stammen, vermuteten mehrere Freiheitliche. Strache könnte sich demnach für die Kritik am mutmaßlichen Missbrauch seines Spesenkontos revanchiert haben.

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