Schuldgefühle, Angst und Hilflosigkeit: Besonders Kinder und Jugendliche sind oftmals die Leidtragenden einer Scheidung der Eltern. Wie gut sie diese schwierige Zeit verarbeiten, liegt vor allem am Verhalten der Erwachsenen. Professionelle Unterstützung bietet die Initiative „Rainbows“.
„Eltern sind oft überfordert“
„Die Eltern sind in dieser Situation oft überfordert und wissen nicht, wie sie ihren Kindern von der Trennung erzählen sollen. Genau an diesem Punkt setzen wir an. Mit kreativen und gestalterischen Methoden versuchen wir, das Erlebte aufzuarbeiten“, erklärt Eva Gitschthaler, Leiterin der Rainbows Jugend-Gruppe in Salzburg.
Ab Anfang Oktober veranstaltet die Initiative in ganz Salzburg wieder Gruppentreffen, bei denen Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 17 Jahren betreut werden. Die Altersgruppen sind homogen: „Kinder und Jugendliche gehen unterschiedlich mit Trauer und Traumata um. Bei kleineren Kindern geht es eher um Verlustängste, Jugendliche hingegen haben vielleicht selbst schon Erfahrung mit Beziehungen und können die Situation besser nachvollziehen“, erklärt die Leiterin der Gruppe.
Zahl der Scheidungen in Salzburg steigt
Der Bedarf an professioneller Unterstützung in Zeiten des familiären Umbruchs ist groß. Das zeigt auch eine Erhebung der Statistik Austria: In Salzburg waren im Vorjahr 805 minderjährige Kinder von der Trennung ihrer Eltern betroffen. Zum Vergleich: 2017 waren es 728 Kinder. „Wir sind froh, dass sich immer mehr Familien trauen, Hilfe von außen auch anzunehmen“, ergänzt Gitschthaler.
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