Umstrittene Pfiffe

Rufe nach Video-Schiri in Bundesliga werden lauter

Fußball National
02.09.2019 14:46

Wie schon so oft in dieser Bundesliga-Saison haben auch am vergangenen Wochenende umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen für Gesprächsstoff gesorgt. So ging etwa Rapids Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 beim 3:1-Derbysieg über die Austria ein Handspiel voraus, außerdem pfiff Schiedsrichter Julian Weinberger einen unberechtigten Elfmeter für den SKN St. Pölten. Da die Niederösterreicher die Partie 1:3 verloren, hatte Weinbergers Fehler keine gravierende Auswirkungen. Dennoch war der Wiener zerknirscht, zumal die Szene mit Unterstützung eines Videoassistenten leicht aufzulösen gewesen wäre. Er, Schiedsrichterboss Sedlacek und auch Rapids Kühbauer sowie Austrias Ilzer sind für die schnellstmögliche Einführung des Videobeweises.

Diskussionen gab es am Wiener Verteilerkreis, weil in der Entstehung des zweiten Rapid-Tores der Arm von Stephan Auer involviert war. Trotzdem nahm Austria-Trainer Christian Ilzer Referee Harald Lechner und dessen Assistenten in Schutz und forderte ebenfalls die schnellstmögliche Einführung des VAR (Video Assistent Referee). „Wir müssen auch für unsere Schiedsrichter eine klare Entscheidung treffen, deswegen sollte man da mit anderen Ländern nachziehen“, meinte der Steirer.

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer war in dieser Angelegenheit einer Meinung mit Ilzer. „Ich weiß nicht, was es jeden Club kosten würde, aber ich wäre absolut für den Videobeweis“, erklärte der Burgenländer.

VAR-Kosten pro Saison bei rund 1,5 Millionen Euro
Österreichs Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek schätzt die VAR-Kosten pro Saison auf rund 1,5 Millionen Euro. Selbst wenn es vom ÖFB Zuwendungen geben sollte, bliebe pro Club wohl immer noch eine sechsstellige Summe übrig, was vor allem für kleinere Vereine ein Problem darstellt.

Sedlacek hofft trotzdem, dass die Finanzierung bis zum Beginn des kommenden Jahres geklärt ist. „Dann könnten wir gleich im Frühjahr mit den Schulungen beginnen und eine Einführung 2021 wäre realistisch“, sagte der Wiener Verbandschef. Eine VAR-Implementierung schon im nächsten Sommer wäre allein schon aufgrund diverser organisatorischer Vorarbeiten nicht möglich.

VAR-Schulungen
So müssen sich etwa die als heimische Top-Referees eingestuften Lechner und Manuel Schüttengruber mit von der UEFA organisierten VAR-Schulungen begnügen. Auch diese Kurse änderten nichts daran, dass dieses Duo in der laufenden Saison nicht ohne Fehler blieb, ähnlich wie viele weitere Unparteiische.

Sedlacek nahm die Referees in Schutz. „Sie sind gut ausgebildet und konditionell stark“, betonte der Schiedsrichter-Chef. Allerdings wird derzeit kein einziger von ihnen für Champions-League-Einsätze in Betracht gezogen - laut Sedlacek auch deshalb, weil ihnen die VAR-Erfahrung fehlt. „Natürlich ist es besser, wenn man alle ein, zwei Wochen mit diesem System arbeiten kann.“ Diese Angelegenheit wird in den kommenden Tagen ein Thema sein, wenn es zwei große Treffen mit allen Bundesliga-Schiedsrichtern gibt - eines für jene aus dem Osten und eines für die eher westlich beheimateten.

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(Bild: KMM)



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