Eine künstliche Intelligenz (KI) der Google-Tochter Deepmind hat es schon wieder geschafft: Sie hat in einem komplexen Spiel den Menschen überflügelt und in „Starcraft 2“ Profi-Gamer auf Turnierniveau geschlagen. Als die KI ein Match verlor, verhielt sie sich sogar unsportlich …
Das berichtet das deutsche IT-Portal „Heise“. Demnach habe die Deepmind-KI „Alphastar“ den deutschen „Starcraft“-Profi Dario „TLO“ Wünsch sowie den polnischen eSport-Athleten Grzegorz „MaNa“ Komincz in Blizzards Echtzeitstrategie-Hit klar geschlagen. Während Komincz einen Sieg gegen die Maschine errang, sah Wünsch kein Land gegen den künstlichen Gegner.
Hier können Sie sich die Matches ansehen:
Erster KI-Sieg über „Starcraft 2“-Profis
Es ist das erste Mal, dass eine künstliche Intelligenz in „Starcraft 2“ über einen Profi siegt. Zuvor hatte Deepmind zwar bereits in Brettspielen wie Schach oder Go demonstriert, dass man in der Lage ist, Algorithmen zu erschaffen, die das Spiel besser beherrschen als der Mensch. Ein Computerspiel wie „Starcraft 2“ gilt aufgrund der Vielzahl an Variablen und Möglichkeiten, die es darin zu berücksichtigen gilt, als noch komplexer.
Trainiert hat Deepmind die „Alphastar“-KI mit dem Verhalten menschlicher Spieler. Die KI versuchte dabei immer wieder, die Verhaltensweisen nachzuspielen, die sie zuvor in aufgenommenen Matches bei menschlichen Spielern beobachtet hatte. So wurden besonders starke Spielstile identifiziert und schwächere ausgesiebt, bis die KI die vermeintlich perfekte Strategie entwickelt hatte. In Summe habe die KI auf diesem Weg so viel trainiert wie ein Mensch in 200 Jahren, wird vorgerechnet.
KI-Match lief mit Beschränkungen
Eine Beschränkung gab es im Kampf Mensch gegen Maschine allerdings: „Alphastar“ kann nur mit einer der drei Fraktionen von „Starcraft 2“ umgehen, weshalb sich auch die menschlichen Gegner zugunsten der Chancengleichheit auf diese eine Fraktion beschränken mussten. Außerdem kämpfte die KI mit aufgedeckter Karte, musste also keine Aufklärungsarbeit leisten.
Was „Alphastar“ ebenfalls noch fehlt, sind menschliche Manieren. Als die KI eine Partie verlor und die Niederlage absehbar war, handelte sie nicht wie ein Mensch, der seine Niederlage einräumt, mit der Floskel „gg“ dem Gegner gratuliert und aufgibt, sondern kämpfte - obwohl die Niederlage sich abzeichnete - bis zum Ende verbissen um ihr Überleben. Als sie besiegt war, gratulierte die KI dem Sieger nicht einmal.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).