Täter auf der Flucht

„Die Ordensbrüder wurden schlimm zugerichtet“

Wien
28.12.2018 07:47

Nach dem brutalen Überfall am Donnerstagnachmittag auf Ordensbrüder einer katholischen Kirche im Wiener Bezirk Floridsdorf werden immer mehr Details bekannt. So mussten die Opfer ein stundenlanges Martyrium erleben. Laut Polizei griff das Täter-Duo sogar zu „diversen Werkzeugen“ und drosch damit auf sein erstes Opfer ein. „Die Ordensbrüder wurden ziemlich schlimm zugerichtet“, so Nikolaus Baldermann, ein Bekannter der Opfer.

Laut Polizei erlitt jener Ordensbruder (68), der von den Tätern als Erstes überfallen worden war, schwere Kopfverletzungen. „Ich habe gehört, dass in der Kirche viel Blut war“, so Baldermann, der als Haustechniker bei den Schulbrüdern tätig ist. Wie mehrere Medien berichteten, sei eine Eisenstange als Tatwaffe benutzt worden, die Polizei bestätigte dies bis dato jedoch nicht.

Stundenlanges Martyrium
Insgesamt befanden sich die Ordensbrüder knapp zwei Stunden in der Gewalt der Täter: Um 13.30 Uhr stürmte das Duo die Kirche Maria Immaculata in der Anton-Böck-Gasse im Bezirksteil Strebersdorf. Zunächst überwältigten sie den 68-Jährigen, als ein zweiter Ordensbruder zu Hilfe kam, wurde auch dieser mit Schlägen traktiert. Später kamen noch drei weitere Geistliche hinzu, die von den Tätern angegriffen und dabei leicht verletzt wurden.

Sechstes Opfer in Büro gefesselt
Zudem gab es noch ein sechstes Opfer: Laut Polizei befand sich ein weiterer Ordensbruder in einem Büro der Kirche. Der Mann wurde wie die anderen Opfer gefesselt, kam jedoch ohne physische Verletzungen davon.

Um ihre Opfer zu fixieren, verwendeten die Kriminellen Schnüre, Kleidungsstücke und Kabelbinder. Um 15.30 Uhr sah einer der leicht verletzten Ordensbrüder die Angreifer zum letzten Mal am Tatort. Erst um 16.16 Uhr gelang es den Opfern jedoch, sich so weit zu befreien, um die Polizei verständigen zu können. Fünf Minuten später trafen die ersten Einsatzwagen bei der Kirche ein.

Pistole aus Tresor gestohlen
Zu diesem Zeitpunkt dürften die Täter, die den Kirchentresor leer geräumt hatten und auch eine darin befindliche Pistole mitgehen ließen, jedoch bereits über alle Berge gewesen sein. Zunächst war nicht auszuschließen, dass sich die Verdächtigen noch auf dem Areal befinden, eine Durchsuchung in den Abendstunden verlief jedoch erfolglos.

Baldermann berichtete von einem Gespräch mit einem Geistlichen nach dem Überfall: Dieser habe ihm gegenüber gesagt, er habe einen der Täter bereits Tage zuvor in der Kirche gesehen. Womöglich wollte der Mann die Gegebenheiten auskundschaften. Noch in der Nacht starteten die Ermittler der Wiener Polizei mit der Spurensicherung. Die Großfahndung nach den Tätern, die beide rund 1,80 Meter groß sind und Deutsch mit ausländischem Akzent sprachen, läuft weiterhin auf Hochtouren.

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