Shiffrin Favoritin

Semmering startet nach Nackt-Plakat und Regen!

Wintersport
26.12.2018 11:30

Trotz der jüngsten Wetterkapriolen mit strömendem Regen in den östlichen Alpen-Ausläufern soll der Damen-Ski-Weltcup auf dem Semmering programmgemäß über die Bühne gehen. 

US-Star Mikaela Shiffrin ist auf dem „Zauberberg“ sowohl in Riesentorlauf (Freitag) als auch Slalom (Samstag) erste Sieganwärterin und könnte das nächste „Double“ einfahren. Die ÖSV-Damen hoffen auf gute Form und Heimvorteil. Rund um die seit 1995 zum 12. Mal stattfindenden Weltcup-Rennen vor den Toren der Bundeshauptstadt Wien wird die Semmering-Schnellstraße S6 wieder zu einem riesigen Gratis-Parkplatz.

Wegen der ÖSV-Damen sowie dem Auftritt der 23-jährigen Ski-Gigantin Shiffrin, die kürzlich ihren 50. Weltcupsieg gelandet und vor zwei Jahren auf dem Pass an der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze an einem Ort drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Tagen gewonnen hat, rechnet man mit bis zu 20.000 Zuschauern. Und das, obwohl seit langem wieder einmal kein Flutlichtslalom stattfindet und mit Katharina Gallhuber (unten im Bild) die Lokalmatadorin fehlt. Die zweifache Olympia-Medaillengewinnerin aus Niederösterreich hat sich ausgerechnet beim Training am Semmering vor knapp zwei Wochen das Kreuzband gerissen.

Plakat-Skandal
Am Semmering dominiert freilich Kampfgeist. Der Ausfall von Gallhuber sowie der Wirbel um das erstmals zurückgezogene Weltcup-Plakat von Künstler Christian Ludwig Attersee war ebenso zu verkraften wie tagelanges Regenwetter. „Wir haben aber eine sehr gute Grundbeschneiung und Schneeauflage“, versicherte OK-Chef Franz Steiner. „Es ist wegen der großen Temperaturunterschiede nun halt nur sehr viel Feuchtigkeit im Schnee, deshalb muss man jetzt von Tag zu Tag richtig reagieren. Die Rennen werden aber zu hundert Prozent stattfinden“, versicherte Steiner gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

Ab Mittwoch weilte auch FIS-Renndirektor Markus Mayr vor Ort, um für die Rennen beste Bedingungen zu sichern. Je nach weiterer Wetterentwicklung muss die Piste entweder gefräst oder eben anders behandelt werden. Als letztes Mittel steht sogenanntes „Brezelsalz“ zur Verfügung, um eine harte Rennpiste zu garantieren. Also jenes grobkörnige Salz, das man auch auf Brezen findet. Österreichs Ski-Damen haben bisher im WM-Winter mit sieben Podestplätzen und den zwei Speed-Siegen von Nicole Schmidhofer einen beachtlichen Start in die WM-Saison hingelegt. Sie haben nun vor und nach dem Jahreswechsel viel Heimvorteil vor sich.

Nächste Rennen in Österreich
Von den kommenden sieben Rennen finden gleich fünf (2 Semmering, 1 Flachau, 2 St. Anton) in Österreich statt. Zwar gehen fünf der sieben Podestplätze sowie beide Siege auf das Konto der Speed-Damen, bei den ÖSV-Technikerinnen haben aber Stephanie Brunner im Riesentorlauf (Killington) und Bernadette Schild im Slalom (Levi) als jeweils Dritte ebenfalls schon Top-Drei-Ränge geholt. Die beiden sind auch am Semmering die großen ÖSV-Hoffnungen und haben zuletzt in Courchevel durch starke Halbzeit-Platzierungen bewiesen, dass sie in Form sind. Im Slalom hat man zudem mit Katharina Liensberger (im Bid unten) hinter Schild ein Ass im Ärmel, das immer stärker wird.

Als Vierte in St. Moritz und Fünfte in Courchevel hat die junge Vorarlbergerin zuletzt stark aufgezeigt. Olympiasiegerin Frida Hansdotter und die Slowakin Petra Vlhova, für die der Semmering ebenfalls eine Art Heimspiel ist, gelten als stärkste Gegnerinnen von Shiffrin. Die US-Fahrerin ist auch einer der Stars bei der RTL-Startnummernauslosung am Donnerstagabend (18.30 Uhr) auf dem Hauptplatz Neunkirchen und geht in den letzten beiden Rennen des Jahres 2018 auf gleich mehrere Rekorde los.

Rekord-Vorsprung?
Die nach nur 13 Rennen bereits 501 Punkte vor Vlhova voranliegende US-Amerikanerin kann am Semmering im Slalom Marlies Schild (35 Siege) und insgesamt Alberto Tomba (50 Siege) überflügeln und auch für einen Rekord-Punktevorsprung zum Jahreswechsel sorgen. Alleine wegen der momentan besten Skirennläuferin der Welt sollten also viele Fans auf den Zauberberg kommen. „Wenn man im Skifahren etwas auf sich hält, dann will man sie auch persönlich sehen“, ist auch Steiner überzeugt.

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(Bild: KMM)



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