Borsäure nachgewiesen

Spielschleim ist für Kinder gesundheitsschädlich!

Leben
25.10.2018 08:00

Fast jeder hatte ihn schon einmal in der Hand: Spielschleim, der durch die Finger gleitet und sich in Tausenden Fäden in verschiedene Richtungen ziehen lässt. Zugesetztes Plastik, Glitzer und fluoreszierendes Pulver machen den „Slime“ oft noch attraktiver für Kinder, die von dem glibberigen Spielspaß ohnehin kaum die Finger lassen können. Doch ist Vorsicht geboten: In fünf Stichproben verschiedener Herstellerprodukte wurde viel zu viel Borsäure freigesetzt!

Stiftung Warentest hat fünf im Handel erhältliche Spielschleim-Produkte im Internet erstanden und jeweils die hellgrüne Variante im Labor überprüft. Es wurde analysiert, in welchem Maße verschiedene Chemikalien - wie etwa Borsäure - freigesetzt werden. Fazit: Alle fünf Schleime geben so viel Bor ab, dass sie gar nicht hätten verkauft werden dürfen!

Denn für Lebens­mittel sowie für Kinder­spielzeug gelten in der EU natürlich Grenz­werte. Flüssige oder haftende Spiel­zeugmaterialien dürfen nicht mehr als 300 Milligramm Bor pro Kilogramm freisetzen. Diesen Grenz­wert übersteigen alle fünf getesteten Schleime deutlich.

Borsäure ist für die Konsistenz des Schleimes verantwortlich
Mit dem Gehalt an Borsäure steigt die Viskosität der Masse. Gleichzeitig aber ist sie auch der größte Spielverderber - denn in größerer Konzentration ist sie gesund­heits­schädlich. So wird sie unter anderem auch in Bleichmitteln, als Fungizid oder Insektizid (etwa zur Bekämpfung von Kakerlaken) und Desinfektionsmitteln verwendet und kann Krämpfe, Erbrechen und Durchfall hervorrufen.

Kinder kommen beim Spielen mit dem Schleim vor allem über die Haut mit Borsäure in Kontakt, so Stiftung Warentest. Aber auch Mund­kontakt oder gar Verschlu­cken ist nicht auszuschließen, wenn dieser in Dosen verpackt und mit Strohhalmen ausgeliefert wird. Das Verbraucherportal empfiehlt, zur Vorsicht keinen Slime an Kinder auszuhändigen. Welche Produkte getestet wurden, erfahren Sie HIER.

Rezept für ungefährlichen Schleim
Stiftung Warentest liefert aber gleich ein Rezept für völlig ungefährlichen Schleim, den man ganz einfach selbst herstellen kann: „180 Gramm Marshmallows für 30 Sekunden abge­deckt in der Mikrowelle so oft erhitzen, bis sie flüssig sind. Die Masse klebt höllisch: Deshalb Hände mit Mehl bestäuben und so viel Mehl einarbeiten, bis die Masse sich zu zähen, nicht mehr klebenden Strängen formen und kneten lässt. Mit Lebens­mittel­farben und -dekoration verzieren. In Frisch­haltefolie einge­wickelt, bleibt der Knet­schleim ein paar Tage fluffig.“

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(Bild: kmm)



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