Schiefe Optik:

SPÖ Kärnten nominiert LH Kaisers Sohn für EU-Wahl

Kärnten
18.10.2018 13:04

Die Reihung der vom SP-Parteivorstand beschlossenen Kandidatenliste für die EU-Wahl steht fest: Luca Kaiser, Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier, Harry Koller, Philipp Liesnig. Das gaben LH Peter Kaiser und Landesgeschäftsführer Andreas Sucher gestern bekann

Mit der Nominierung von Luca Kaiser, dem 24-jährigen Sohn von LH Peter Kaiser, hat die Kärntner SPÖ eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen. Wohl wissend, dass die Optik zu Diskussionen führen könnte, entschied sich der Vorstand für den Sohnemann.

Auf Platz zwei gereiht ist die Hotelierin Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier, auf Platz 3 der Chef des Renner-Institutes Harry Koller. Außerdem fordert man von der Bundes-SP, also von Pamela Rendi-Wagner, den zumindest sechsten Listenplatz. 2014 erreichte die SP bei der EU-Wahl fünf Mandate, nach dem Brexit wären es bei gleicher Zustimmung sechs Mandate - Kaiser junior wäre also im EU-Parlament. Rendi-Wagner wird im Kampf um jedes Prozent Zustimmung am Parteitag im November den Kärntner Wunsch nicht abschlagen.

Luca Kaiser: „Wir müssen die EU retten“
„Wir müssen die EU kritisieren, aber wir müssen sie retten - schon wegen uns Jungen“, so Luca Kaiser, der Nationalismen eine klare Absage erteilt und festhält: „Ich fühle mich den Kärntner Slowenen zugehörig.“ Vater Peter verweist auf die geheimen Wahlen, die seinen Sohn an die Spitze gebracht hätten. „Ich habe immer alles getan, damit sich viele Menschen politisch engagieren. Warum hätte ich es bei meinem Sohn nicht tun sollen?“

Kritik von anderen Parteien
Neben selbstüberhöhenden Kommentaren wie jenem von Parteigeschäftsführer Andreas Sucher („Eine kaiserliche Frischzellenkur für die EU“), gibt es auch kritische, natürlich aus den anderen Parteien. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer bewies nach der roten Entscheidung Kreativität und postete „aus gegebenem Anlass eine Musikempfehlung für die Mitglieder der Kärntner SP“. Und Köfer wählte dafür den Peter-Alexander-Song „Der Papa wird’s schon richten“.

FP-Chef Gernot Darmann spricht von schiefer Optik, „Beruf: Sohn“ und Parteibuch. „Mit Luca Kaiser wird sich der Abwärtstrend der SPÖ rasant fortsetzen.“

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