Terror aus der Luft

FBI warnt vor Anschlägen mit bewaffneten Drohnen

Ausland
11.10.2018 15:57

Zivile Drohnen stellen dem FBI-Chef Christopher Wray zufolge „eine ständig zunehmende Bedrohung“ in den USA dar. Die Geräte sind leicht erhältlich und könnten von „Terroristen, kriminellen Gruppen oder Drogenhändlern“ dazu missbraucht werden, Anschläge in den Vereinigten Staaten zu verüben. Als mögliche Ziele nannte Wray „Veranstaltungen mit großen Menschenmassen“, mit Anti-Drohnen-Gesetzen soll die drohende Gefahr gebannt werden.

„Terroristen, die auch an Kriegseinsätzen beteiligt waren, könnten ihre Erfahrungen leicht dazu nutzen, mit bewaffneten Drohnen Attacken durchzuführen“, erklärte Wray am Mittwoch im Rahmen einer Anhörung vor dem „Homeland Security and Governmental Affairs“-Senatsausschuss. Der FBI-Chef wies in seiner Stellungnahme auch darauf hin, dass Drohnen im Handel sehr leicht erhältlich und einfach zu bedienen sind. Anschläge in den USA, etwa auf „Massenversammlungen“, seien daher zu befürchten.

Strengere Anti-Drohnen-Maßnahmen
Aus diesem Grund muss eine Gesetzesgrundlage geschaffen werden, die eine eindeutige Identitätsfeststellung des Besitzers ermöglicht. Erste Maßnahmen gegen den unkontrollierten Erwerb und Einsatz von Drohnen wurden bereits gesetzt: Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump ein Dokument unterzeichnet, das es der Exekutive erlaubt, Drohnenflüge sowie die dazugehörige Kommunikation zu überwachen und in verdächtigen Fällen auch aus dem Verkehr zu ziehen. Außerdem sollen die Drohnen standardmäßig ihre Identität und Position an die Flugüberwachung funken.

Drohnen-Attentat auf Venezuelas Präsident Maduro
Das FBI hat eigenen Angaben zufolge bisher „wiederholte Versuche“ von Drohnen-Anschlägen festgestellt. Dabei hatten IS-Terroristen ebenso ihre Finger im Spiel wie Verbrecherbanden oder lateinamerikanische Drogenkartelle, erklärte Wray. In Venezuela wurde Anfang August versucht, während einer öffentlichen Rede Präsident Nicolas Maduro durch mit Sprengstoff beladenen Drohnen zu ermorden.

Drohnen-Boom in den Vereinigten Staaten
In den USA sind die Verkaufszahlen von zivilen Drohnen in den vergangenen Jahren in die Höhe geschnellt. Sie werden nicht nur von Bauern oder Zustellfirmen eingesetzt, sondern sind auch bei Privatpersonen ein beliebtes Gerät. Die Regierung schätzt, dass sich bis Ende 2018 mehr als 1,6 Millionen Drohnen in zivilen Händen befinden werden. Parallel zu diesem Boom sind aber auch die Bedenken über deren missbräuchlichen Einsatz gewachsen. So wurde etwa eine Verordnung der Federal Aviation Administration, die vorsah, Drohnenflüge über Menschen zu erlauben, gekippt.

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