Bangen vor Bayern-Wahl
Seehofer und Söder als Totengräber der CSU
Die Macht der CSU scheint eine gute Woche vor den Landtagswahlen in Bayern zu erodieren. Während andere Parteien für 33 Prozent Zustimmung dankbar wären, kommt dieser Umfragewert für die Christlich-Sozialen einer Katastrophe gleich. CSU-Chef Horst Seehofer und der bayrische Ministerpräsident Markus Söder könnten stürzen.
Im Vergleich zum Vormonat hat die CSU damit erneut zwei Prozentpunkte eingebüßt, und die Kurve zeigt weiterhin bergab. Damit wäre die Alleinregierung durch die CSU in Bayern endgültig Geschichte. Bei den Landtagswahlen im Jahr 2013 hatte die Partei noch 47,7 Prozent der Stimmen und damit aufgrund des bayrischen Wahlrechtes die absolute Mehrheit an Mandaten im Landtag in München für sich verbuchen können.
Ende der Alleinregierung?
Nun könnten Seehofer und Söder als Totengräber der Alleinregierung durch die Christlich-Sozialen in die bayrische Geschichte eingehen. Das erklärt auch, weshalb Söder schon im Vorfeld des Urnengangs andere für das zu erwartende schlechte Wahlergebnis verantwortlich macht. Die Zahlen in den Umfragen seien demnach „unglaublich geprägt durch die Politik in Berlin“. Söder warnte davor, dass die Wahl zu einem „Denkzettel für Berlin“ werden könnte.
Seitenhieb auf Intimfeind Seehofer
Unausgesprochen schiebt er damit seinem parteiinternen Intimfeind Horst Seehofer, der als Bundesinnenminister in der Regierung in Berlin sitzt, die Schuld für den Absturz zu. „Interner Streit schadet immer“, sagt Söder. „Egal, von wem er kommt.“ Der Streit in Berlin geht tatsächlich oft von Seehofer aus. Und damit fügt er sich selbst - und der CSU - am meisten Schaden zu: In der jüngsten Umfrage kam er vergangene Woche auf nur noch 27 Prozent.
Theoretisch könnte in Bayern sogar eine Regierung ohne Beteiligung der CSU möglich werden. Wahrscheinlich ist so ein Bündnis aber nicht.
Kronen Zeitung/krone.at
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