Nach Raketen-Terror

Gaza: Größte israelische Luftoffensive seit 2014

Ausland
14.07.2018 20:43

Die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern im Gazastreifen sind am Samstag eskaliert. Als Reaktion auf palästinensische Raketen- und Granatenangriffe habe die israelische Armee die schwerste Offensive in dem Palästinensergebiet seit dem Gaza-Krieg 2014 gestartet, erklärten die Armee und Regierungschef Benjamin Netanjahu. Bei den Raketenangriffen waren in der israelischen Grenzstadt Sderot drei Israelis verletzt worden, laut radikalislamischer Hamas starben westlich von Gaza zwei palästinensische Jugendliche.

Ministerpräsident Netanjahuh sagte, sein Land habe der Hamas den „härtesten Schlag“ seit dem Konflikt 2014 versetzt. Israel werde „die Stärke unserer Angriffe wenn nötig erhöhen“. Die Entscheidung für die entschiedenen Maßnahmen „gegen den Hamas-Terrorismus“ sei in Abstimmung mit dem Verteidigungsminister, dem Generalstabschef der Armee und dem obersten Sicherheitskommando des Landes getroffen worden.

„Wir sprechen von den größten Offensivschlägen seit ,Protection Edge‘“, sagte Brigadegeneral Zvika Haimovic von der israelischen Luftwaffe mit Blick auf den Gaza-Krieg 2014. Der „massive“ Einsatz der Luftwaffe werde fortgesetzt. „Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, die möglich sein könnten“, fügte Haimovic hinzu.

„Protective Edge“ dauerte im Juni 2014 50 Tage
Der Armeeeinsatz „Protective Edge“ („Schutzlinie“) hatte im Juni 2014 begonnen und 50 Tage lang gedauert. Dabei wurden mehr als 2100 Palästinenser getötet, ein Großteil davon Zivilisten. Auch 74 Israelis starben, die meisten von ihnen waren Soldaten. Armeesprecher Jonathan Conricus hatte am Samstag zunächst vom „bedeutendsten Tageslicht-Einsatz“ der Armee seit dem Gaza-Krieg gesprochen. Unter anderem seien zwei Tunnel und ein Hauptquartier der Hamas getroffen worden. Bei Angriffen in der Nacht war nach Angaben von Zeugen auf palästinensischer Seite bereits Infrastruktur der Hamas beschädigt worden.

Haimovic warf der im Gazastreifen herrschenden Hamas und anderen Gruppen vor, etwa hundert Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgeschossen zu haben. Ein Teil der Geschosse sei von der israelischen Luftabwehr abgefangen worden. Die Hamas bekannte sich zu Angriffen. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, die israelische Armee habe einen 15-jährigen und einen 16-jährigen Palästinenser getötet. Die beiden Jugendlichen hätten sich westlich von Gaza in der Nähe eines Gebäudes aufgehalten, das die israelische Luftwaffe beschossen habe. Zudem seien 15 Menschen verletzt worden, davon 13 in Gaza und zwei in Rafah.

Die israelische Armee erklärte, das westlich von Gaza beschossene Gebäude sei von der Hamas für militärische Zwecke genutzt worden. Im israelischen Sderot schlug am Samstag eine Rakete aus dem Gazastreifen in einem Hausdach ein und verletzte drei Israelis, wie Rettungskräfte mitteilten.

Am Freitag hatten sich palästinensische Demonstranten und die israelische Armee erneut heftige Auseinandersetzungen an der Grenze des Gazastreifens geliefert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza war dabei ein 15-jähriger Junge getötet worden. Zudem erlag am Samstag ein 20-Jähriger seinen Schussverletzungen vom Vortag, wie das Ministerium mitteilte. 220 weitere Palästinenser seien verletzt worden.

Nach Angaben der Armee wurde auch ein israelischer Soldat verletzt. Israel beschuldigte die Demonstranten, die Sicherheitskräfte unter anderem mit Granaten und Brandsätzen angegriffen zu haben. Als Antwort auf diese „terroristischen Aktionen“ hatte das israelische Militär Luftschläge gegen die Hamas angekündigt. Seit Ende März protestieren immer wieder Palästinenser an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen, in dem die radikalislamische Hamas herrscht und der von Israel seit Jahren abgeriegelt wird. Dabei wurden mindestens 141 Palästinenser getötet und rund 4000 verletzt.

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