Das Wort „Ghetto“ spaltet die Welser! Nach der Präsentation der Integrationsstudie schimpft – wie berichtet – Gemeinderätin Stefanie Rumersdorfer (Grüne) über existierende „Ghettos“. Integrationsreferent Gerhard Kroiß (FP) findet das Wort überzogen und meint, eine Umverteilung der Bürger wäre schwierig.
In Wels haben 24% der Kinder in städtischen Kindergärten, Krippen oder Horten eine ausländische Staatsangehörigkeit. Besonders hoch ist der Anteil in den Kindergärten der Noitzmühle oder der Neustadt mit 50%. Während er etwa in Laahen (5%), Vogelweide (17%), Robert-Koch-Straße (23%) und Herderstraße (29%) deutlich niedriger ist. Rumersdorfer spricht von „Ghettoisierung“, die man umgehend stoppen müsse. Sie fordert die zuständigen Referenten auf, die Migranten besser zu verteilen: „Immer wieder erzählen Menschen, dass sie aufgrund ihrer Herkunft in bestimmten Stadtteilen keine Wohnung erhalten könnten.“
Verteilung der Migranten schwierig
Kroiß findet die Bezeichnung „Ghettos“ überzogen: „Die Verteilung ist eben schwierig. Wir müssen mit der stärkeren Bildung der Kinder ansetzen.“ Und für Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger (FP), die für Wohnungen zuständig ist, ist die Steuerung ebenfalls schwierig: „Mir geht es oft so, dass Österreicher um Wohnungen fragen, aber nicht in bestimmten Vierteln wohnen wollen. Ich kann sie schlecht zwingen.“
SPÖ bedauert reduzierte Integrationsarbeit in Noitzmühle
Die SPÖ zieht andere Schlüsse aus der Studie: Fraktionsvorsitzender Stefan Ganzert versteht nicht, warum die Quartierarbeit in der Noitzmühle (mit der das Zusammenleben verbessert werden sollte) nach guter Beteiligung am Anfang nun auf die Lernwerkstatt reduziert wurde. „Das ist ein Rückschritt für die Integration“, kritisiert Ganzert.
Simone Waldl, Kronen Zeitung
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