Erste „Krone“-Bilanz

Ein Jahr Van der Bellen: „Kommt’s ein bissl oba“

Österreich
23.01.2018 12:50

Alexander Van der Bellen zwischen sympathischen Hoppalas und ernsten Entscheidungen: "Man erreicht nie hundert Prozent von dem, was man erreichen möchte. Da muss man realistisch sein", erklärt das Staatsoberhaupt der Austria Presse Agentur zu seinem einjährigen Jubiläum am Dienstag. Er habe in den Verhandlungen mit ÖVP und FPÖ aber einiges erreicht.

"Einiges ist uns gemeinsam gelungen. Mir war es zum Beispiel wichtig, dass das Außenministerium, wenn es denn von der FPÖ besetzt wird, gleichwohl durch eine Persönlichkeit wahrgenommen wird, die eine gewisse Neutralität verkörpert. Es war mir wichtig, dass an der proeuropäischen Ausrichtung der neuen Bundesregierung kein Zweifel besteht, und es war mir auch wichtig, dass Innen- und Justizministerium nicht in der gleichen parteipolitischen Hand liegen", so der Bundespräsident.

Türkis-blau: "Bleibt's gelassen, wir sind in Österreich"
Jenen Wählern, die wegen der Angelobung von FPÖ-Ministern unzufrieden sind, antwortet er: "Bei meiner Wahl gab es eine ganz klare Mehrheit Mitte-links, bei der Nationalratswahl eine ebenso klare Mehrheit Mitte-rechts. Damit umzugehen ist jetzt unser aller Aufgabe, auch meine. Denen, die das kritisieren, kann ich nur sagen: Versetzt's euch ein bisschen in meine Situation. Politik ist die Kunst des Möglichen. Es ist nie möglich, alle zufriedenzustellen. Aber bleibt's gelassen, wir sind in Österreich. Wir haben schon schwierigere Situationen gemeistert.“

Und weiter: "Meine Aufgabe ist ja, die Dialogbereitschaft aufrechtzuerhalten. Niemand kann mich hindern, meine Meinung zu sagen und zu versuchen, Einfluss zu nehmen." Van der Bellen pocht allerdings auf Subtilität: "Ich bitte auch immer wieder, kommt's ein bissl oba aus der täglichen Aufgeregtheit."

Treffen mit Schwarzenegger am Mittwoch
Am Mittwoch trifft er übrigens Arnold Schwarzenegger, der sich für den Klimaschutz einsetzt. Die "Krone" hat die besten Van-der-Bellen-Sprüche aus seinem ersten Amtsjahr:

"Kopftuch-Sager" als größter Aufreger
Für die größte Aufregung sorgte Van der Bellen zweifellos mit seinem "Kopftuch-Sager": "Wenn das so weitergeht bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen, alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun", sagte er im vergangenen März bei einer Diskussionsveranstaltung (siehe Video unten). Der Aufruhr war enorm, nach einer Welle der Empörung sprach das Staatsoberhaupt gut eine Woche später von "einem Fehler, wenn man so will".

Kronen Zeitung, krone.at

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