Zwischen den Wahlkampf-Terminen am Montag gab’s gerade eineinhalb Stunden, in denen alle fünf SpitzenkandidatInnen gemeinsam Zeit hatten, sich der Diskussion zu stellen – für LH Josef Pühringer von der ÖVP, seinen SPÖ-Herausforderer Erich Haider, Grünen-Chef Rudi Anschober, den mit 31 Jahren jüngsten Kandidaten Manfred Haimbuchner (FPÖ) und die einzige Frau an einer Parteispitze, Ursula Haubner vom BZÖ, eine Herausforderung, ihre Pläne für Oberösterreich kurz und prägnant unter die Leute zu bringen.
"Es geht um Zukunftsziele"
In der Eröffnungsrunde „Worum geht’s?“ kam es daher Schlag auf Schlag: Haubner mahnte ein, dass Gratis-Kindergarten und Medizin-Uni alte Forderungen ihrer Partei seien, und präsentierte das BZÖ als Kämpfer für die Familie. Haimbuchner verkündete, dass er sich für Sicherheit und gegen Überfremdung einsetzen werde. Anschober stellte als Lösung der „doppelten Krise“ von Klima und Wirtschaft „Ökojobs durch die Energiewende“ vor. Und Haider und Pühringer gerieten sich kurzfristig in die Haare, als Haider die Cross Border-Geschäfte der Energie AG ansprach, die beide diesmal eigentlich ausklammern wollten, denn es ging ja um Zukunftsziele.
Vollbeschäftigung wichtigstes Thema
Als solche nannte Haider die „OÖ-Pension“ als Ersatz für die Hacklerregelung, die „der Bund verschlechtern will“, und den Kampf gegen Spekulation und Jugendarbeitslosigkeit. Pühringer bezeichnete die Wiederherstellung der Vollbeschäftigung als erstes Ziel, danach müssten Wege in die Zukunft gesucht werden: „Die Leute interessiert, wie es in Oberösterreich weitergeht.“ Und nicht, wer mit wem eine Koalition eingehen könnte. Für seinen Regierungspartner Anschober freilich geht es gerade darum: Von „Krone“-Politikchef Werner Pöchinger nach einer hypothetischen „Rückschau aus dem Jahr 2015“ gefragt, um die Vision weiterer sechs Jahre als Energie-Landesrat, in denen „Oberösterreich zum weltweiten Modell für Klimaschutz“ und zum „Land des Zusammenhalts und der Integration“ geworden sei, was mit Schwarzgrün, aber nicht mit Schwarzblau oder Rotblau möglich sei.
"Land ohne Parallelgesellschaft"
Der damit als Gegner angesprochene Haimbuchner sah 2015 ein „Land ohne Parallelgesellschaft“, das er mit „Sanktionen für Integrationsunwillige“ erreichen will. Weil er „als junger Mensch die Belastungen für die nächste Generation“ im Auge habe, will er bis 2015 erreichen, dass „die Gemeinden mit Abgangsbudgets zumindest nicht mehr als heute geworden sind.“ Haider schwebt als Erfolg der kommenden sechs Jahre vor, dass „nicht ganz Oberösterreich den Banken gehört, sondern die Menschen entscheiden können.“ Die laut Pühringer dann in einem „Chancenland“ leben sollen, in dem jeder Jugendliche eine Ausbildung bekommt und Top-Bildungsstätten eingerichtet sind.
Gibt’s auch jemanden, der 2015 nicht alles erreicht haben will? Ursula Haubner ist skeptisch, dass „parteipolitische Mehrgleisigkeiten“ und Postenbesetzungen, gegen die sie kämpft, „so schnell verschwinden werden“.
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