Die Bleiche wirkt, indem sie Bakterien abtötet, darunter auch das Staphylococcus aureus. Dieser Erreger ist auf der Haut von zwei Dritteln aller Neurodermitis-Patienten zu finden und gilt als einer der Hauptauslöser heftiger Schübe. Er siedelt sich leicht auf der sensiblen, häufig aufgekratzten Haut an und verursacht nässende Reaktionen. In dieser Umgebung breiten sich die Bakterien weiter aus. Zwar können die Erreger auch mit Antibiotika bekämpft werden, da aber viele Erkrankte über Jahre hinweg unter dem juckenden Hautausschlag leiden, ist das Risiko der Resistenzbildung sehr hoch.
In ihren Tests untersuchten die Wissenschaftler um Amy Paller Patienten im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren. Die Hälfte der Probanden badete zweimal wöchentlich für fünf bis zehn Minuten in Wasser, dem ein Becher Chlorbleiche pro Badewanne beigemischt worden war. In das Badewasser der anderen Kinder schütteten die Forscher ein Placebo.
Besserung des Hautzustandes rasend schnell
Eigentlich war die Studie auf drei Monate angesetzt. Doch die Besserung des Hautzustandes sei so schnell eingetreten, dass die Forscher auch die Placebo-Empfänger gleich mit der verdünnten Bleiche behandeln wollten, berichtet Paller. Deshalb sei die Studie vorzeitig beendet worden. "Durch die Bleichebäder wurde der Hautausschlag immer besser. Zudem verhinderten sie, dass Entzündungen entstehen."
Die Wissenschaftler konnten die Wirkung der Bäder besonders gut durch den Vergleich von Körper und Gesicht der Patienten feststellen: Da der Kopf über Wasser blieb, war der Ausschlag im Gesicht noch wesentlich stärker vorhanden. Darum sollten Neurodermitis-Patienten während des Badens mit geschlossenen Augen und geschlossenem Mund auch immer wieder den Kopf untertauchen, raten die Forscher.
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