Missbrauchs-Fall

Verfahren gegen Polanski wird nicht eingestellt

Adabei
17.02.2009 11:08
Filmregisseur Roman Polanski muss auch nach 31 Jahren mit einer Verhaftung in den USA rechnen. Ein kalifornischer Richter lehnte es bei einer Anhörung am Dienstag ab, das Verfahren gegen Polanski wegen Missbrauchs einer 13-Jährigen einzustellen. Eine andere Entscheidung sei erst dann möglich, wenn der Flüchtige in die USA zurückkehre und vor Gericht erscheine, erklärte Richter Peter Espinoza in Los Angeles.

Espinoza räumte ein, dass es in dem Verfahren ein Fehlverhalten eines früheren Richters gegeben habe. Dieser habe erst einen Deal mit dem Beschuldigten vereinbart, sei dann aber von dieser Vereinbarung abgerückt.

Polanski hatte bereits vor der Entscheidung über seinen Anwalt angekündigt, nicht zu der Anhörung zu kommen - in den USA wurde 1977 ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, der noch immer gültig ist. In dem Fall geht es um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines damals minderjährigen Mädchens (im Bild links ist die Frau heute zu sehen). Polanski wird vorgeworfen, die zum Tatzeitpunkt 13-Jährige vergewaltigt zu haben. Er bekannte sich damals des Geschlechtsverkehrs mit einer Minderjährigen für schuldig. Noch vor Prozessbeginn floh er nach Europa und lebt seither in Frankreich. Von dort kann er nicht ausgeliefert werden, weil er auch französischer Staatsbürger ist.

Polanskis Anwalt Chad Hummel hat den Behörden Fehler in dem Verfahren vor über 30 Jahren vorgeworfen. Er brachte unter anderem einen Befangenheitsantrag gegen das zuständige Gericht in Los Angeles vor, der aber abgelehnt wurde.

Neuer Polanski-Film: McGregor dreht in Deutschland
Unterdessen haben auf der Nordseeinsel Sylt die Vorbereitungen für Polanskis neuen Film "The Ghost" begonnen. "Der Hafen wird umdekoriert und es werden Schilder aufgestellt", sagte der Tourismusdirektor der Gemeinde List, Michael Siebert. Zudem sei am Ellenbogen eine Holzhütte in amerikanischem Stil aufgestellt worden. Die Gemeinde List, die im Film einen Ort der US-Ferieninsel Martha's Vineyard darstellen soll, ist vom 3. bis 6. März Drehstätte für den Polit-Thriller. Da für eine Szene schlechtes Wetter mit Regen und Sturm benötigt wird, könnte das rund 80 Mitarbeiter starke Team sogar noch einmal wiederkommen.

Bekanntester Schauspieler, der mit nach Sylt kommt, ist Ewan McGregor ("Star Wars"). Der ehemalige James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan spielt zwar auch in dem Film mit, er dreht allerdings nicht auf Sylt, sondern auf Pellworm. Vorlage für den Thriller ist der gleichnamige Roman von Autor Robert Harris um einen Ghostwriter, der nach dem Tod seines Vorgängers über das Leben des ehemaligen britischen Premierministers schreiben soll.

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(Bild: kmm)



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