Streit um „Autopilot“

Tesla droht Verkaufsstopp in Kalifornien

Digital
17.12.2025 07:19

Tesla droht ein 30-tägiger Verkaufsstopp im absatzstarken US-Bundesstaat Kalifornien. Auslöser ist die Einschätzung eines Gerichts, dass die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk die Fähigkeiten ihres Assistenzsystems „Autopilot“ übertrieben dargestellt habe. 

Die kalifornische Verkehrsbehörde hat Tesla 60 Tage Zeit für Änderungen gegeben. Sollte das nicht passieren, werde die Händler-Lizenz danach für 30 Tage ausgesetzt, teilte die Behörde mit. Das Gericht schlug auch vor, die Hersteller-Lizenz von Tesla in Kalifornien für 30 Tage auszusetzen. Allerdings legte die Verkehrsbehörde diese Maßnahme für unbestimmte Zeit auf Eis. In Kalifornien befindet sich das Tesla-Stammwerk in Fremont.

Tesla verkaufte in Kalifornien in den ersten neun Monaten dieses Jahres nach Berechnungen eines Händlerverbandes knapp 135.500 Fahrzeuge – ein Rückgang von 15 Prozent. Damit lag das Unternehmen auf Rang drei hinter Toyota und Honda.

Verspricht der Name zu viel?
Die Debatte um den Namen und die Vermarktung des „Autopilot“-Systems und vor allem der Ausbaustufe „Full Self-Driving“ (FSD, zu Deutsch: komplett selbstfahrend) läuft schon lange. Denn FSD macht einen Tesla nicht zum selbstfahrenden Auto, auch wenn der Name es suggeriert. Wer am Steuer sitzt, muss jederzeit bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen und trägt die Verantwortung. Damit ist FSD faktisch nur ein Assistenzsystem.

Trotz Warnungen im Tesla-Handbuch verließen sich viele Fahrer nach Erkenntnissen der Unfallermittlungsbehörde NTSB übermäßig auf die „Autopilot“-Software. Tesla steuerte bereits etwas um und spricht bei der aktuellen Ausführung von „FSD supervised“ (beaufsichtigt). Erst bei der noch nicht serienmäßig eingeführten Stufe „FSD unsupervised“ sollen die Fahrzeuge wirklich autonom fahren.

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