Wie sich bei den Untersuchungen zeigte, erhöhte sich etwa bei Einnahme des auch in Österreich zugelassenen Arzneistoffes Diclofenac, der in vielen Schmerzmedikamenten enthalten ist, das Infarktrisiko bei sonst gesunden Menschen um fast 100 Prozent. Wie das Team um den Kardiologen Christian Torp-Pedersen im Fachjournal "Clinical Pharmacology & Therapeutics" berichtete, wird das Mittel in Dänemark von knapp einem Fünftel der Bürger gegen Schmerzen eingenommen.
"Es ist schon ein schockierend großer Anteil der Bevölkerung, der dieses Mittel einnimmt. Und es sind sonst gesunde Menschen, die damit ihr Todesrisiko durch Herzkomplikationen verdoppeln", zeigt sich Torp-Pedersen besorgt. Die dänische Gesundheitsaufsicht hat unterdessen erklärt, dass sie die Ergebnisse der Mediziner "sehr ernst" nehme.
Ein erhöhtes Infarktrisiko durch sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID) ist auch schon in anderen Ländern beobachtet worden. Zu den NSAID gehören außer Diclofenac der weit verbreitete Wirkstoff Ibuprofen und die bereits in die Diskussion geratenen Coxibe. Wegen der Verdoppelung von Herzattacken und Schlaganfällen bei einer Einnahme von über 18 Monaten hatte zuletzt der US-Pharmariese Merck das Schmerzmittel Vioxx (Refocoxib) vom Markt genommen.
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