"In Klagenfurt wird zehnmal so viel Polizei unterwegs sein wie sonst", sagte Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger. Die gewalttätige Szene in den betroffenen Ländern werde genau beobachtet. Die verschärften Grenz- und Binnenlandkontrollen und der temporäre Wegfall von Schengen hätten auch schon einen Erfolg gebracht. Laut Rauchegger wurde in den vergangenen Tagen bereits ein deutscher Hooligan an der Grenze zu Salzburg "eruiert und zurückgewiesen".
Viele wilde Gerüchte
Slamanig warnte davor, diversen derzeit laufenden Gerüchten unkritisch gegenüber zu stehen und nicht alles zu glauben, was im Internet und an Stammtischen verbreitet werde. Dass sich englische oder polnische Hooligans bereits mit schweren Ketten und anderen Dingen in heimischen Baumärkten eindecken würden, könne er nicht bestätigen. "Solche Geschichten haben leider die Tendenz, ein Selbstläufer zu werden", sagte der Sicherheitsdirektor.
Weiters sind angeblich Hundertschaften von britischen Hooligans auf dem Weg nach Kärnten, um sich an den Kroaten für den Hinauswurf bei der EURO-Qualifikation zu rächen. Die einen wollen schon 150 Engländer in Villach gesichtet haben, andere Quellen sprechen von Briten in St. Veit/Glan oder Ferlach. "Ich habe davon nichts gehört und auch die Polizei hat keine Hinweise, dass sich bei uns gewaltbereite Engländer aufhalten", sagte Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter am Freitag. Auch in Bezug auf den Kettenkauf in den Baumärkten gibt es eine Erklärung: Gastwirte und Standler decken sich damit ein, um ihre Gartentische und Bänke festzuzurren.
Einfluss auf den Verlauf des Sonntags in Klagenfurt könnte natürlich auch das Wetter haben: "Wir wären glücklicher, wenn es zu regnen aufhört", sagte Kogler. "Das hebt die Stimmung." Weniger unzufrieden zeigte sich der Brigadier über die gedämpften Temperaturen: "Weil ja heißes Wetter den Durst vergrößert." Was das Risiko alkoholbedingter Auseinandersetzungen vergrößern würde, aber das sagte Kogler nicht.
Regen würde Klagenfurt dem EURO-Sprecher zufolge weder sicherer noch unsicherer machen: Bei nasser Witterung würden zwar die Fans in Lokale verschwinden, was es für die Polizei unübersichtlicher machen würde. Sie befänden sich dann aber in kleineren Gruppen, und das wiederum bedeutet ein geringeres Gewaltpotenzial.
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