Schockierende Fotos

Syrien: Australier lässt Sohn mit Kopf posieren

Ausland
11.08.2014 11:30

Ein australischer Dschihadist schockiert die Welt: Khaled Sharrouf hat seine drei kleinen Söhne in den "Heiligen Krieg" nach Syrien mitgenommen. Einen der Buben, er ist gerade einmal sieben Jahre alt, ließ er für ein Foto sogar mit dem abgetrennten Kopf eines syrischen Soldaten posieren. Der Vater postete das Foto stolz auf Twitter: "Das ist mein Sohn!"

Die Zeitung "The Australian" hat die Bilder am Wochenende veröffentlicht. Sie sollen vergangene Woche in der nordsyrischen Stadt Raqqa aufgenommen worden sein. Nach Syrien waren Sharrouf und seine Familie letztes Jahr gekommen - er floh trotz Ausreiseverbot aus Australien und schloss sich den besonders brutalen Kämpfern der Islamistenorganisation IS (Islamischer Staat) an. Seither gilt er als Australiens meistgesuchter Terrorist.

"Was für ein Kopf"
Dass er dem Titel alle Ehre macht, beweisen die Twitter-Fotos des 31-Jährigen. So veröffentlichte er etwa ein Bild mit seinen drei kleinen Söhnen, in Tarnanzügen und schwer bewaffnet wie der Vater: Zwei halten Sturmgewehre, einer eine Pistole. Auch auf anderen Bildern sind Sharroufs Söhne mit Waffen zu sehen.

Für den größten Aufschrei sorgt das Bild des siebenjährigen Sohnes: Der Bub hält darauf mit beiden Händen den abgetrennten Kopf eines syrischen Soldaten fest. Woher die Idee kam, offenbart ein weiteres Twitter-Bild Sharroufs, auf dem er selbst mit den sterblichen Überresten posiert - unter dem Titel "Was für ein Kopf".

Vater posiert immer wieder auf grausamen Bildern
Sharrouf war 2009 in Australien zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Teil einer Terrorzelle war, die Angriffe in Sydney und Melbourne plante. Nach seiner Entlassung wurde ihm die Ausreise verboten, mit dem Pass seines Bruders kam er dennoch außer Landes - mitsamt seiner Familie.

Im Juli wurden die Behörden wieder auf ihn aufmerksam, da Fotos von ihm im Twitter-Feed eines weiteren australischen Dschihadisten, Mohammed Elomar, auftauchten. Schon dort zeigte er seine Vorliebe dafür, mit abgetrennten Köpfen zu posieren. Seither postete er selbst zahlreiche Drohungen gegen Journalisten, Behörden und Australier im Allgemeinen sowie immer wieder Fotos von Exekutionen und seinen toten Opfern.

Mindestens 150 Australier kämpfen für Islamisten
Berichten zufolge sollen zwischen 150 und 160 Australier im Mittleren Osten verschiedene Terrorgruppen unterstützen. Sharrouf und Elomar zählen demnach zu den brutalsten Unterstützern aus Australien. Ihnen werden zahlreiche Morde in Syrien und dem Irak zur Last gelegt. Das Foto des Buben mit dem abgetrennten Kopf hat die Diskussion um die Gefahr durch Islamisten nun verständlicherweise (nicht nur) in Australien neu angefacht.

Australiens Premierminister Tony Abbott nannte das Bild "barbarisch": "Der Islamische Stat - wie sie sich nun nennen - ist nicht nur eine Terrorgruppe, er ist eine Terrorarmee, und die strebt nicht nur eine Terroristenenklave an, sondern einen Terroristenstaat, eine Terroristennation. Das stellt gewaltige Probleme dar - gewaltige Probleme nicht nur für die Menschen im Mittleren Osten, sondern für die weitere Welt, und wir sehen mehr und mehr Beweise, wie barbarisch diese spezielle Entität ist."

Folgen für Kinder nicht abzuschätzen
Dem schloss sich US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in Sydney an: "IS ist eine Gefahr für die zivilisierte Welt, auf jeden Fall für die Vereinigten Staaten, für unsere Interessen, genauso wie für Europa und Australien." In der australischen "Today"-Show warnte überdies der ehemalige Armeechef des Landes, Peter Leahy, vor den Folgen solcher Vorkommnisse. Wie viele Kinder derartiger Gewalt ausgesetzt seien und was die Folgen seien, sei unabsehbar.

Der Politikkorrespondent Graham Richardson erklärte in "Today", das Foto sei "anders als alles, was wir bisher gesehen haben". Wenn man Kinder betrachte, die stolz abgetrennte Köpfe hochhielten, müsse man erkennen, wie sehr sich die Welt verändert hat. "Wir verlieren den Propaganda-Krieg", so Richardson. "Es gibt ein Potential Tausender Kinder in den Vororten von Sydney, genau wie einige in Melbourne, die so radikalisiert werden wie diese anderen Idioten, und dann werden sie unglaublich gefährlich für uns. Ich kann nicht verstehen, wie irgendein Gott so sehr hassen kann."

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