Food-Trends

Vertrauenverlust führt zu Qualitätsbewusstsein

Oberösterreich
19.01.2009 15:15
Experten rechnen mit einer Trendwende in der Ernährungsbranche. Ursachen seien Knappheit der Agrarrohstoffe und Vertrauensverlust der Konsumenten. Weniger Konsum und mehr Qualitätsbewusstsein wären die Folgen. Das geht aus dem European Food Trends Report des Gottlieb Duttweiler Institutes (GDI) in der Schweiz hervor, den Agrarlandesrat Josef Stockinger (ÖVP) am Montag in Linz präsentierte.

Laut Studienautorin Mirijam Hauser wird es in den nächsten zehn bis 15 Jahren eine doppelte Trendwende in Europas Ernährungsbranche geben. "Einerseits ist das Vertrauen der Konsumenten an einem Tiefpunkt angelangt. Mangelnde Transparenz auf Verpackungen und ständig neue Ernährungstheorien haben dazu beigetragen", erklärte Hauser. Andererseits würden immer knappere Agrarrohstoffe die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben.

Größerer Bedarf, geringere Ernten
"Der globale Bedarf an Nahrung wächst rasant, gleichzeitig wirken sich die Klimaveränderungen negativ auf die Ernten aus. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir erlebt, dass sich das Angebot und die Auswahl der Waren kontinuierlich vergrößert haben, während die Produkte stets billiger wurden. Damit ist jetzt Schluss", so die Studienautorin.

Rückbesinnung auf Grundbedarf
Aus diesen Erkenntnissen geht das GDI davon aus, dass in Zukunft weniger gegessen, konsumiert und verschwendet werde. Die Landwirtschaft werde wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Es werde eine Rückbesinnung auf den Grundbedarf geben, und wer könne, werde diesen auch durch Eigenanbau decken.

Regionale, biologische Produktion
Qualitätsprodukte aus regionaler und biologischer Produktion würden weiterhin kräftig boomen. Weiters würden sich die Konsumenten in Zukunft trotz Zeitdrucks gesund ernähren wollen. Den Kunden sollte das Einkaufen außerdem vereinfacht werden und Restaurants müssten einen sozialen Mehrwert schaffen, so die Thesen des Instituts.

"Leistungsfähige Wertschöpfungsketten"
Agrarlandesrat Stockinger sieht sich aufgrund dieser Thesen bestärkt, auf Werte wie Regionalität und Herkunft zu setzen. Das oberösterreichische Agrarressort hätte rechtzeitig mit dem Gewerbe, dem Lebensmittelhandel und der Gastronomie leistungsfähige Wertschöpfungsketten ausgebaut - wie zum Beispiel das Gustino-Marken-Schweinefleischprogramm und das Premium-Rind der Rinderbörse.

Die GDI-Studie European Food Trends Report basiert auf Interviews mit Experten aus der Forschung, Food-Industrie und Gastronomie aus verschiedenen westeuropäischen Ländern.

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