In dem würfelförmigen Gebäude ist ein riesiger Schmelztiegel eingehängt. In seinem Inneren kann man im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt des Stahls eintauchen: 80 verchromte Kugeln von bis zu 2,5 Metern Durchmesser veranschaulichen die Molekularstruktur des Werkstoffs. Über Stege wird der Besucher durch die Rauminstallation und sogar durch manche Kugeln geführt.
Der Parcours zeigt auf mehreren Ebenen alles über die Stahlerzeugung und -verarbeitung sowie über den Konzern selbst. Ein Schrägaufzug, der den Aufstiegshilfen in Industriehallen nachempfunden ist, führt die Besucher bis ins oberste Stockwerk, wo ein Café untergebracht ist. Der Konzern erwartet durch die Stahlwelt eine Verdoppelung des derzeitigen Besucheransturms von 40.000 auf 80.000 Personen pro Jahr.
Es habe sich ein "jahrzehntelanger Traum" erfüllt, ist Bauherr Eder stolz. Seit dem Jahr 2000 habe die voestalpine weltweit rund zehn Milliarden Euro in Technik und in die Positionierung der Gruppe am Markt investiert, drei davon in Linz. Als man wieder etwas Luft hatte, wollte man sich "etwas fürs Auge gönnen".
Der Bau sei zwar zu Boomzeiten begonnen worden, so Eder, er hätte aber auch heute - in der Krise - grünes Licht dafür gegeben, denn es sei auch das Bedürfnis der Belegschaft nach einem derartigen Campus deutlich zu spüren gewesen. "Aber vielleicht würden wir das Projekt heute in zeitlicher Hinsicht etwas strecken." Die Baukostenüberschreitung habe sich mit weniger als zehn Prozent in überschaubaren Grenzen gehalten.
Eine derartige Erlebniswelt für ein Unternehmen im B2B-Bereich sei rund um den Globus einzigartig, betonte Eder. Gerade weil die Zeiten schwierig seien, müsse man ein "Zeichen der Stärke und einer gewissen Position" setzen, ist er überzeugt.
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