Gaddafi-Geschenk

Sloweniens Premier erntet Spott für Kamel-Deal

Ausland
13.11.2009 13:24
Keinen Kuh-, sondern eine sprichwörtlichen Kamelhandel soll der slowenische Premier Borut Pahor bei einem Staatsbesuch in Libyen getätigt haben. Der Politiker erntet Spott und Hohn, weil er dem libyischen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi ein teures Lipizzaner-Pferd als Geschenk mitbrachte, aber im Tausch nur zwei Wüstenschiffe erhielt.

Der tierische Geschenke-Deal ging am Mittwoch in Tripolis über die Bühne. Zu Hause muss sich Pahor jetzt wegen des wertvollen Geschenks an Gaddafi verteidigen, dessen Preis deutlich über dem vorgeschriebenen Wert für Protokollargeschenke liegt.

Besonders wird die magere Ausbeute für den Premier verspottet. Im Vergleich zu den teuren Pferden seien die libyschen Trampeltiere ein schlechter Tausch, hieß es. Die slowenische Regierung bezeichnete die Kamele hingegen als "ein Ausdruck von großer Freundschaft und Zuneigung", wie es aus Pahors Büro hieß.

Wohin mit den Wüstenschiffen?
Kopfschmerzen dürfte dem slowenischen Regierungschef aber auch die Unterbringung von Gaddafis Kamelen in Slowenien verursachen. Derzeit ist nämlich unklar, wohin die Geschenke sollen. "Hoffentlich hat Pahor ein Haus mit Garten um die beiden Kamele dort zu parken. Gott behüte, er lebt in einer Wohnung", lauten die Kommentare in slowenischen Internet-Foren unter Zeitungsartikeln.

Tatsächlich wurde der einzige slowenische Zoo in Ljubljana noch nicht gefragt, ob dort die Tiere untergebracht werden könnten. Sollten die beiden Kamele trotzt strengen Veterinärvorschriften, die für die Einfuhr von Tieren aus anderen Kontinenten gelten, nach Slowenien gebracht werden, müssten sie vor ihrem Einzug in den Tiergarten vorher noch in Quarantäne. Im Zoo lebt übrigens schon Elefantendame Ganga, die ein Geschenk an den früheren jugoslawischen Präsidenten Tito war.

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