Dann infizierten sie die Teilnehmer der Studie mit Erkältungsviren und isolierten sie in einem Hotel. In der folgenden Woche nahmen sie täglich eine Probe Nasenschleim, die dann untersucht wurde. Es zeigte sich, dass Probanden, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schliefen, 4,2-mal so anfällig für eine Erkältung waren wie jene mit mindestens sieben Stunden Schlaf. Wer weniger als fünf Stunden schlief, war sogar 4,5-mal stärker gefährdet. Insgesamt hatte der Schlaf viel größeren Einfluss als Alter, Ernährung, Stress oder Rauchen, berichten die Forscher im Fachblatt "Sleep".
"Schlaf geht über alle anderen Faktoren unserer Messung hinaus", wird Prather in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. "Es spielte keine Rolle, wie alt die Leute waren, wie gestresst, ihre ethnische Zugehörigkeit, Bildung oder Einkommen. Es spielte keine Rolle, ob sie Raucher waren. Keinen Schlaf zu bekommen, beeinträchtigt die körperliche Gesundheit grundlegend."
Nach seiner Einschätzung ist die neue Studie aussagekräftiger als frühere Untersuchungen. Denn da seien die Probanden wachgehalten oder geweckt worden, während diesmal das ganz normale Schlafverhalten zur Grundlage gemacht wurde. "Es könnte eine ganz normale Woche während der Erkältungszeit sein", sagt Prather.
Schlaf entscheidend für Wohlergehen
Dabei gehe es auch um die Gesellschaft: "In unserer geschäftigen Kultur gibt es auch den Stolz darauf, wenig zu schlafen und sehr leistungsfähig zu sein. Wir brauchen mehr solche Studien um in die Köpfe zu bekommen, dass Schlaf ein entscheidender Punkt für unser Wohlergehen ist."
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