"Globale Epidemie"

Mediziner alarmiert: Diabetes weltweit auf dem Vormarsch

Wissenschaft
27.06.2011 14:48
Diabetes ist weltweit auf dem Vormarsch. Das ist das erschreckende Ergebnis einer englischen Studie, die jetzt im Fachjournal "Lancet" erschienen ist. Demnach hat sich die Zahl der erwachsenen Diabetiker seit dem Jahr 1980 weltweit von 153 Millionen auf 347 Millionen mehr als verdoppelt. Die Wissenschaftler sprechen angesichts der alarmierenden Zahlen - jedes Jahr sterben an den Folgen von "Zucker" weltweit etwa drei Millionen Menschen - bereits von einer "globalen Epidemie".

Auch wenn rund 70 Prozent der Steigerung mit dem Bevölkerungswachstum und dem demographischen Wandel erklärt werden können, sind die restlichen 30 Prozent durch eine Zunahme der Krankheitshäufigkeit entstanden.

Für die bisher größte Studie, die zum Thema Diabetes (im Volksmund: Zuckerkrankheit) je gemacht wurde, haben Forscher des Imperial College London und der Harvard Medical School in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO und weiteren Partnern über einen Zeitraum von drei Jahren die Blutzucker-Werte von 2,7 Millionen Menschen über 25 gemessen.

Übergewicht als Nährboden
Wie die Studie ergab, ist die Anzahl der Erkrankungen in so gut wie jedem Land gleichgeblieben oder angestiegen. Zu den Diabetes-Hochburgen zählen laut der Untersuchung die USA, Lateinamerika sowie der mittlere Osten, besser ist die Situation in den Staaten Südostasiens. Als Hauptursache für eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse mit dem Resultat einer Diabetes-Erkrankung sehen die Forscher vorallem Übergewicht, falsche Ernährung, Mangel an Bewegung und genetische Disposition an.

Laut Studienleiterin Majid Ezzati vom Imperial College London ist "Diabetes eine der wichtigsten Ursachen von Krankheit und Tod weltweit". "Unsere Studie zeigt, dass Diabetes in sämtlichen Erdteilen häufiger wird - etwa im Gegensatz zu Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten: Sie sind in manchen Regionen auch seltener geworden. Hinzukommt, dass Diabetes viel schwieriger zu behandeln ist als diese beiden Gesundheitsrisiken."

600.000 Österreicher betroffen
In Österreich geht man von 600.000 Frauen, Männern und Kindern aus, die von der chronischen Stoffwechselkrankheit betroffen sind. Fast 90 Prozent davon leiden an Diabetes Typ 2 (früher als Altersdiabetes bezeichnet), dessen Auftreten neben genetischen Faktoren stark von der Ernährung und Lebensweise abhängig ist.

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