"Komplexes Netz"

Forscher kartieren Dunkle Materie im Weltall

(Bild: Van Waerbeke, Heymans, and CFHTLens collaboration)

Die nach eigenen Angaben bisher umfangreichste Karte Dunkler Materie im Universum hat jetzt ein britisch-kanadisches Forscherteam erstellt. Wie die Astronomen der Universität British Columbia und der Universität Edinburgh am Montag mitteilten, verwendeten sie dabei die Daten von mehr als zehn Millionen Galaxien.

Die Daten waren im Rahmen einer fünf Jahre dauernden Himmelsdurchmusterung mit der 340-Megapixel-Kamera des Canada-France-Hawaii-Telescope auf dem Vulkan Mauna Kea gesammelt worden. Für die Karte, die die Verteilung der Dunklen Materie im Weltall darstellt, untersuchten die Forscher laut eigenen Angaben, wie das Licht der Galaxien auf seinem Weg zur Erde durch Dunkle Materie verzerrt wird. Die mysteriöse Substanz ist unsichtbar und kann nur indirekt über den Einfluss ihrer Schwerkraft auf sichtbare Materie festgestellt werden. Etwa ein Viertel des Universums soll aus Dunkler Materie bestehen.

"Komplexes kosmisches Netz"
Das Ergebnis sei ein "komplexes kosmisches Netz aus Dunkler Materie (schwarz) und Galaxien (weiß)", das sich über einen über eine Milliarde Lichtjahre großen Bereich erstrecke und sich zum Großteil in einer Entfernung von rund als sechs Milliarden Lichtjahren von der Erde befinde. Laut Angaben der Forscher decken sich die entdeckten Muster im Wesentlichen mit früheren Computersimulationen über die Verteilung von Dunkler Materie.

Das Licht sei emittiert worden, als das Universum erst halb so alt war wie heute. "Mit der Untersuchung des Lichts aus den Weiten des Universums können wir etwas darüber lernen, was es auf seiner Reise zu uns mitgemacht hat", sagte Catherine Heymans von der Universität Edinburgh.