Gestreift wie Dachs

Forscher entdecken im Südsudan neue Fledermaus-Art

Wissenschaft
10.04.2013 11:32
Forscher haben im Südsudan eine neue Fledermaus-Gattung (Bild) entdeckt. Gefunden haben sie das Niumbaha superba getaufte Tier, dessen Fell wie das eines Dachses schwarz-weiß gestreift ist, im Bengangai-Game-Naturschutzgebiet nahe der Stadt Juba im Süden des Landes.

Die Entdeckerin der Fledermaus ist die Biologin DeeAnn Reeder von der Bucknell University in Lewisburg (Pennsylvania), die zusammen mit Adrian Garside von der Naturschutzorganisation Fauna & Flora International ein Team von Wissenschaftlern anführte, das im Südsudan Feldforschungen durchführte.

"Ein höchst außergewöhnliches Tier"
"Meine Aufmerksamkeit fiel sofort auf eine Feldermaus mit einer auffallend schönen Musterung mit Flecken und Punkten. Es war ein höchst außergewöhnliches Tier, eines, das ich noch nie zuvor gesehen hatte", erinnert sich Reeder. "Als ich es sah, wusste ich, dass es der Fund meines Lebens ist."

Nach ihrer Rückkehr in die USA fand Reeder heraus, dass die im Südsudan gefundene Fledermaus einem Tier glich, das bereits anno 1939 im Kongo entdeckt worden war und damals den wissenschaftlichen Namen Glauconycteris superba erhalten hatte.

Forscher schaffen völlig neue Gattung
Nach sorgfältigen Analysen wurde Reeder und ihren Kollegen aber klar, dass die Fledermaus nicht zur Gattung Glauconycteris passte. "Ihre Schädelform, die Form ihrer Flügel, ihre Größe und ihre Ohren - buchstäblich alles, was wir sahen, passte nicht. Sie ist so einzigartig, dass wir eine neue Gattung schaffen mussten", berichtet Reeder.

In einer im Fachjournal "Zoo Keys" veröffentlichten Arbeit schlagen die Forscher um Reeder daher für die Fledermaus eine neue Gattung namens Niumbaha vor, was in der Azande-Sprache soviel wie "selten" oder "ungewöhnlich" bedeutet.

Der Fund sei bedeutend, so Reeder, denn er zeige, "dass es in der jungen Nation noch viel zu entdecken gibt. Der Südsudan ist ein Land, das noch viel zu bieten hat, in dem es aber auch viel zu schützen gäbe", so die Biologin.

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