Zwei Tiere gesichtet

Forscher: Axolotl ist doch noch nicht ausgestorben

Wissenschaft
25.02.2014 22:00
Entwarnung für den Schwanzlurch Axolotl: Nachdem Biologen vor wenigen Wochen noch befürchtet hatten, dass das "mexikanische Wassermonster" in freier Wildbahn möglichweise ausgestorben sei, haben Experten von der Autonomen Universität Mexiko jetzt zwei der seltenen Amphibien gesichtet.

Im Vorjahr hatten Wissenschaftler um Tovar Garza vier Monate lang vergeblich den einzigen noch bekannten Lebensraum dieser Lurchart nahe Mexiko-Stadt untersucht und dabei kein einziges Exemplar gesichtet oder gefunden. Die Gefahr sei groß, dass der Axolotl - der Name ist von der aztekischen Sprache Nahuatl abgeleitet und bedeutet übersetzt in etwa "Wassermonster" - in freier Wildbahn ausgerottet sei, erklärte der Biologe damals (krone.at berichtete, siehe Infobox).

Nach einer weiteren Suchaktion im Februar (kleines Bild) konnte der Wissenschaftler aber zumindest vorläufige Entwarnung geben. "Wir konnten sie zwar nicht fangen, weil das Verhalten des Axolotls das sehr schwer macht", sagte Garza, man habe aber zwei Exemplare des Tieres, das auch den Beinamen "Laufender Fisch" trägt, gesichtet.

Bestand drastisch zurückgegangen
Nach Angaben des mexikanischen Wissenschaftlers gab es 1998 in den Seen noch rund 6.000 der kleinen "Wassermonster" pro Quadratkilometer. Fünf Jahre später sei die Zahl der Tiere bereits auf 1.000/km² gesunken, 2008 habe man schließlich nur noch etwa 100 Exemplare der Amphibien gezählt. Grund für den drastischen Rückgang des Bestandes ist laut Angaben der Forscher die zunehmende Umweltverschmutzung.

In Aquarien von Zoos sowie in Forschungslabors gebe es zwar noch zahlreiche Axolotl, die Bedingungen für die Tiere dort seien aber wegen Inzucht und anderer Gefahren alles andere als ideal, so Garza.

Nur in zwei Seen in Mexiko beheimatet
Der Axolotl ist nur im Xochimilco- sowie im benachbarten Chalco-See nahe Mexiko-Stadt beheimatet. Die Gewässer, die in einem vulkanischen Becken liegen, sind Überreste eines einst ausgedehnten Gewässersystems. Sie bieten den Schwanzlurchen aus der Familie der Querzahnmolche, die sich am Grund der Seen aufhalten, genau jene kühlen, sauerstoffreichen Wasserverhältnisse, die die Tiere bevorzugen.

Die Tiere, die über die seltene Fähigkeit verfügen, ganze Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns oder des Herzens zu regenerieren, stehen bereits seit 2006 auf der Roten Liste der höchsten Gefährdungskategorie.

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