100-Meter-Absturz

Mutter froh: “Gott sei Dank ist sie gerettet worden”

Kärnten
14.06.2010 12:45
Schwerer Alpinunfall am Zwanzgerberg im Bezirk Klagenfurt-Land: Bei einer elektronischen Schnitzeljagd ist eine 19-jährige Frau aus Hohenthurn am Sonntagnachmittag rund 100 Meter über eine Felswand abgestürzt. Danach blieb sie mit schwersten Verletzungen am Boden liegen. Eine nächtliche Suchaktion blieb zunächst ohne Erfolg. Erst am Montagmorgen wurde sie von Bergrettern gefunden.

"Gott sei Dank, sie ist gerettet worden", ist die Mutter des Sturzopfers überglücklich, "dass alles doch noch glimpflich ausgegangen ist." Denn wer auf dem Zwanzgerberg die steile und felsige Stelle sieht, wo die 19-Jährige knapp 100 Meter abgestürzt ist, ahnt, dass die Arnoldsteinerin diesen Unfall nur wie durch ein Wunder überlebt hat.

Sturz auf dem Rückweg
Die junge Frau ist eine von Tausenden Geocaching-Fans, die sich in der Freizeit auf GPS-Schatzsuche begeben. Am Sonntagnachmittag war die 19-Jährige allein auf dem Zwanzgerberg bei Klagenfurt unterwegs, wo sie am Predigtstuhl einen Anlaufpunkt suchte. "Sie dürfte auf dem Rückweg zum Auto, das sie in der Ortschaft geparkt hatte, ausgerutscht und dann über die Felswand gestürzt sein", sagt Abteilungsinspektor Siegfried Taferner.

Hilflos blieb die junge Frau im steilen, verwachsenen Gelände liegen. Durch die vielen Brüche konnte sie sich kaum bewegen; das Handy war ausgeschaltet und unerreichbar.

Weil die Tochter nicht heimkam, schlug die Mutter am Abend bei der Polizei Alarm. "Die Geocaching-Route war bekannt", schildert Taferner. Nachts wurde auch der Wagen entdeckt.

Retter fanden winkende Frau
Doch von der Frau selbst fehlte jede Spur: 20 Männer von Alpinpolizei, Bergrettung und eine Hundestaffel standen im Einsatz, doch erst nach Sonnenaufgang wurde man auf ein schwaches Winken aufmerksam. "Sie hat multiple Brüche und eine Gehirnerschütterung erlitten", schildert ÖAMTC-Notarzt Dr. Thomas Kolussi. "Die kühlen Nachtstunden haben ihr zudem zu schaffen gemacht, dazu der Flüssigkeitsverlust – das Opfer musste schnell ins Spital." Deshalb wurde die Frau direkt am 20 Meter langen Bergeseil hängend ins Klinikum geflogen.

Geocaching sehr beliebt
Beim Geocaching handelt es sich um eine beliebte elektronische Schnitzeljagd. Die Koordinaten der Verstecke der Geocaches (wasserdichte Behälter) werden im Internet veröffentlicht und können mit einem GPS-Gerät gefunden werden. In den Behältern werden oft Geschenke untergebracht. Zudem trägt sich jeder Besucher in ein Buch ein. Dann wird der Geocache wieder am selben Ort versteckt.

von Kerstin Wassermann ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

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