Im den Nachbau zu entwickeln, hatten die Wissenschaftler das Original (Bild), das sich in einem Brüsseler Museum befindet, vermessen. Dabei setzten sie auf modernste Techniken. Forscher der Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa bestimmten mittels Röntgenfluoreszenzspektrometrie die Legierungen. Zusammen mit Kollegen vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) rekonstruierten sie die Prozesse bei der damaligen Metallverarbeitung und spürten mit der Neutronentomografie nicht sichtbaren Strukturen nach.
Es stellte sich heraus, dass die damaligen Instrumente aus bleihaltigem Messing bestanden, wie PSI-Forscher am Symposium berichteten. Blei macht die Bleche jedoch brüchig. Um ein möglichst weiches Metall zu erhalten, mussten die Instrumentenbauer dieses emsig Gießen, Verformen und Glühen.
Klangbild muss neu bewertet werden
Das Forschungsprojekt erlaube einen neuen Blick auf die Entstehungs- und Aufführungsbedingungen der Musik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, schreibt die Hochschule. Denn die Entwicklungen des französischen Musiklebens in dieser Zeit seien bisher weitgehend unerforscht.
Wegen der Erkenntnisse durch das nachgebaute Cor Chaussier müsse das Klangbild der großen Werke dieser Zeit neu bewertet werden. Dies betreffe zahlreiche Opern und Orchesterwerke von Komponisten wie Bizet, Berlioz oder Ravel.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.